Goch Niers-Umgestaltung bei Kessel beginnt im Februar

Goch · Der Niersverband startet im Februar mit dem ersten Abschnitt der Niers-Umgestaltung in Kessel bei Goch. Dieser liegt beidseitig der "Neuen Kranenburger Straße" (Teilbereich A). Hier werden rund 430 Meter Niers in zwei neue naturnahe Schleifen verlegt.

Aus artenschutzrechtlichen Gründen kann im Zeitraum April bis August nur eingeschränkt oder gar nicht gearbeitet werden. Die Arbeiten für den zweiten Abschnitt sind daher erst ab Herbst geplant. Dieser ist etwa 720 Meter lang und liegt zwischen Baggersee und Kesseler Kirche (Teilbereich B - Romberg).

Neben der Laufverlängerung und -verbreiterung wird der Gewässerlauf in beiden Bereichen mit so genannten Strukturelementen, dicken Ästen und Baumstämmen, ausgestattet, um eine eigendynamische und dem Leitbild der Wasserrahmenrichtlinie entsprechende Gewässer- und Auenentwicklung zu initiieren. Es entstehen Nebenarme, Altarme, flache und steile Ufer, Ruhezonen für Tiere und Pflanzen sowie flachere und tiefere Gewässerbereiche.

Durch die Maßnahme wird zudem der natürliche Rückhalteraum im Bereich Kessel vergrößert. Damit können kleinere Hochwasserereignisse in der zukünftigen Ersatzaue abgefangen und die Auswirkungen abgemildert werden. Gewässersohle, -ufer und Aue werden wieder zu attraktiven Lebensräumen für typische Vertreter der heimischen Tier- und Pflanzenwelt. Die Wegeführung ist so angelegt, dass Bürger die "neue" Niers erleben können. Auf dem Hauptlauf wird weiterhin das Befahren mit Paddelbooten möglich sein. Es wird aber auch unzugängliche Bereiche in den Nebenarmen geben, die der natürlichen Entwicklung überlassen werden.

Mit einer vollständigen Fertigstellung ist nicht vor Frühjahr 2020 zu rechnen.

(RP)
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