Goch „Nur die halbe Wahrheit“

Goch · Um 10,6 Prozent haben die Stadtwerke Goch zum 1. Oktober die Gaspreise angehoben (wir berichteten gestern). Warum die Gocher dennoch im bundesweiten Vergleich einen der niedrigsten Tarife bezahlen, erklärt Stadtwerke-Chef Rudolf Lange im Gespräch mit RP-Redaktionsmitglied Stefan Klüttermann.

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Foto: AP

Herr Lange, wie erklären Sie den Verbrauchern diese Preiserhöhung?

Rudolf Lange Die Anhebung um 10,6 Prozent resultiert vor allem aus den gestiegenen Beschaffungskosten. Aber die Hysterie um den Preisanstieg ist ja nur die halbe Wahrheit. Verschwiegen wird in dieser Meldung ganz einfach die Tatsache, dass wir in diesem Jahr bereits zweimal die Gaspreise gesenkt haben. Zum 1. Februar haben wir die Kosten um 3,6 Prozent reduziert und zum 1. Mai noch einmal um 11,3 Prozent.

Die 10,6 Prozent aus dem Oktober darf man ihrer Meinung nach also nicht kurzfristig betrachten?

Lange Richtig. Besonders die Senkung im Mai war eine, die die meisten Mitbewerber in Deutschland trotz damals gesunkener Beschaffungskosten nicht mitgemacht haben. Wir dagegen haben die Weniger-Ausgaben direkt an den Verbraucher weitergegeben. Objektiver ist es in jedem Fall, Preisveränderungen über einen längeren Zeitraum betrachtet zu bewerten.

Dann vergleichen wir doch einmal den Gaspreis vom Oktober mit dem zu Beginn dieses Jahres...

Lange Gerne. Im Vergleich zum Januar liegen wir mit dem aktuellen Gaspreis um 8,3 Prozent niedriger. Aktuell zahlt man bei uns nach der Preiserhöhung im Kombitarif 1 207,40 Euro bei 20 000 Kilowattstunden im Jahr (Januar: 1 316,14). Und wenn wir den Vergleich des Gaspreises von 736 Städten aus dem Juni zu Rate ziehen, stehen wir als Stadtwerke Goch auf Rang 6 der niedrigsten Anbieter.

(RP)
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