Goch Realschule: Auswahl über Losverfahren

Goch · Weil es zu viele Anmeldungen an der Leni-Valk-Realschule gibt, ist die Schulleiterin gezwungen, die Plätze zu verlosen. Derzeit sieht es danach aus, dass neun Kinder nicht aufgenommen werden können.

 Die Angebote an der Leni-Valk-Realschule sind offenbar gefragt; hier ein Blick in die Mensa. Diesmal war der Andrang bei den Anmeldungen besonders groß.

Die Angebote an der Leni-Valk-Realschule sind offenbar gefragt; hier ein Blick in die Mensa. Diesmal war der Andrang bei den Anmeldungen besonders groß.

Foto: Gottfried Evers

Gerade liegen die Anmeldezahlen für die Schulen in Goch frisch auf dem Tisch. Die Daten waren von den Politikern mit Spannung erwartet worden, weil sie wissen wollten, wie sich die Schließung der St.-Martin-Hauptschule in Goch konkret auswirkt. Bekanntlich ist beschlossen, an dieser Schule keine neuen Kinder aufzunehmen. Nach Auswertung der Zahlen steht fest, dass es zumeist mehr Anmeldungen an den weiterführenden Schulen in Goch gibt. Ein Rückgang ist jedoch am Gymnasium zu beobachten, wo 89 Kinder angemeldet wurden. Im letzten Jahr hatte es noch 121 Fünftklässler gegeben. "Allerdings war das letzte Jahr wohl ein Ausreißer nach oben, im Jahr 2013 hatte es 78 Anmeldungen gegeben", erläutert Stadtsprecher Torsten Matenaers.

Goch: Realschule: Auswahl über Losverfahren
Foto: Stadt Goch, Grafik: RP

Besonders große Nachfrage gab es bei der Leni-Valk-Realschule: 96 Kinder sind angemeldet, im letzten Jahr waren es 78 gewesen. Ein Anstieg, den Rektorin Ursula Arens zwiespältig sieht. "Natürlich freut es uns, dass so viele Eltern ihre Kinder angemeldet haben. Das zeigt auch die Akzeptanz unserer Schule", sagt sie. Gleichzeitig steht die Schulleiterin damit jetzt aber vor einem Problem. Es gibt nämlich einen so genannten "Anmeldeüberhang". Im Klartext bedeutet das, dass Ursula Arens neun Kinder nicht aufnehmen kann.

Und die Rektorin hat bei der Auswahl keinerlei rechtliche Handhabe. Weder darf es eine Rolle spielen, wenn die Kinder nur eine Hauptschulempfehlung haben. Auch können Kinder nicht abgelehnt werden, nur weil sie aus Weeze oder Uedem kommen. Sogar die Noten sind nicht relevant. So bleibt der Rektorin nur eine Lösung: Sie muss losen. "Das fällt uns natürlich nicht leicht, aber wir haben leider keine andere Möglichkeit", sagt Ursula Arens. Und da die Eltern schnell Klarheit brauchen, auf welche Schule ihre Kinder kommen, wird noch in dieser Woche gelost. Gleich danach werden die entsprechenden Briefe an die Eltern rausgehen, in denen mitgeteilt wird, ob ihr Kind aufgenommen ist.

"Mit diesem großen Andrang haben wir nicht gerechnet, obwohl sich schon am Tag der offenen Tür gezeigt hat, dass es ein reges Interesse an unserer Schule gibt", sagt die Rektorin. Einen ähnlich großen Ansturm hatte es vor einigen Jahren gegeben. Damals war eine vierte Klasse gebildet worden und alle Schüler konnten aufgenommen werden.

Das ist jetzt nicht möglich, denn für vier Klassen müssten mindestens 100 Kinder angemeldet sein. Zudem müsste dann auch erst noch die Stadt zustimmen. Die Realschule ist nämlich auf drei Züge festgeschrieben. Den großen Andrang sieht Ursula Arens nicht als Folge der Entwicklung an der St. Martin Hauptschule in Pflanzdorf. "Wir haben jetzt nicht mehr Schüler mit Hauptschulempfehlung als vorher", sagt sie. Auch aktuell haben etwa 10 Prozent der Kinder eine solche Empfehlung.

Im nächsten Schulausschuss am Mittwoch, 18. März, soll auch über die Anmeldezahlen diskutiert werden.

(RP)
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