Haan Pfarrer erzählt die besten Dönekes

Haan · Etwa 30 Haaner waren gekommen, um sich im Jubiläumsjahr mit Pfarrer Christian Dörr an teils heitere, teils peinliche Begebenheiten aus der Vergangenheit der evangelischen Kirche zu erinnern.

 Hildegard Mölders (von links) hörte gerne zu, wenn Ulli Brand und Christian Dörr auch Lieder sangen. Rechts Martin Banniza.

Hildegard Mölders (von links) hörte gerne zu, wenn Ulli Brand und Christian Dörr auch Lieder sangen. Rechts Martin Banniza.

Foto: Staschik

Das Veranstaltungszelt auf dem Neuen Markt in Haan ist auch um kurz vor 15 Uhr erst spärlich gefüllt. Im Publikum sitzen überwiegend ältere Menschen. Hildegard Mölder zum Beispiel, die erst seit wenigen Jahren in Haan lebt. Dönekes kann sie nicht beisteuern. Sie möchte "mehr über die Stadt erfahren", sagt sie. Als gelegentliche Kirchgängerin schätzt sie den evangelischen Pfarrer Christian Dörr: "Der kann so gut mit Kindern und Jugendlichen umgehen:"

Dörr, begleitet von Musiker Uli Brand an der Gitarre, beginnt die Veranstaltung mit Dönekes aus eigenem Erleben. In den elf Jahren, die er mittlerweile Pfarrer in Haan ist, ist demnach schon einiges zusammengekommen. Etwa die gut organisierte Hochzeit eines Haaner Paares: "Wegen der Haaner Kirmes hatten sie sich extra für die Kirche in Gruiten entschieden. Alles war perfekt, aber dann wurde die Mutter der Braut vergeblich gesucht." Jeder habe gedacht, dass sie beim anderen mitgefahren sei. Während die Schwiegermutter aus Haan nachgeholt wurde, läuteten in Gruiten ununterbrochen die Glocken. "Die Gruitener waren nicht begeistert über diese Ruhestörung."

Eine Frau erinnert sich an die Taufe ihrer Tochter vor über 40 Jahren. Erst habe man ihr gesagt, die Taufgesellschaft solle nicht zu früh in die Kirche kommen, weil der damalige Pfarrer keine weinenden Babys im Gottesdienst haben wollte. "Als wir, wir gewünscht, später kamen, hieß es, es finde gar keine Taufe statt. Wir sollten in die katholische Kirche gehen. Man ließ uns in der Sakristei warten, das Taufbecken musste noch aufgefüllt werden." Letzten Endes wurde Tochter Anke aber doch noch getauft.

Ein anderes Gemeindemitglied erinnert sich daran, wie Pfarrer Dörr bei der Eröffnung des Haaner Sommers samt Stuhl von der Bühne gefallen ist." - "Zum Glück war da noch die Plane, die verhindert hat, dass ich tiefer falle", ergänzt Dörr.

Ihm fällt gleich noch ein anderes Missgeschick ein: "Ich hatte ein neues Handy und war der Meinung, es sei stumm geschaltet. Mitten in einer Taufzeremonie klingelte es plötzlich. Mein Klingelton passte eigentlich ganz gut - es war die Melodie der Sendung mit der Maus." Dörr habe das Gespräch weggedrückt und weiter getauft. "Nach fünf Minuten klingelte es ein zweites Mal - meine Mutter war am Apparat." Langsam gehen Dörr die eigenen Geschichten aus. Zum Glück kann er noch auf die Notizen seines Vorgängers Karl August Vedder zurückgreifen. Es sind die Erlebnisse des "kleinen Kalle" in Haan.

(RP)
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