Hilden/Haan Bäckerei Wulf: Insolvenzverwalter will Filialen halten und sucht Investor
Hilden/Haan · Der Insolvenzverwalter der Bäckereikette Wulf (Hans-Jürgen Klems GmbH Co. KG), Dr. Dirk Andres, strebt eine so genannte "übertragende Sanierung" an. Das heißt, er sucht ein Unternehmen, das die insolvente Bäckereikette übernimmt.
"Dazu haben wir im vergangenen Jahr einen Investorenprozess aufgesetzt", berichtet der Düsseldorfer Rechtsanwalt. Zurzeit führe er "zahlreiche Gespräche mit potenziellen Investoren", sagt er. Noch aber sei es zu früh, über ein konkretes Ergebnis sprechen zu können. Filialschließungen würden derzeit nicht überlegt. "Aktuell gehen wir davon aus, für alle Standorte eine Lösung zu finden", sagt Andres.
Mitte November vergangenen Jahres hatte die Firma Hans-Jürgen Klems Insolvenz angemeldet. Betroffen waren 195 Mitarbeiter und 23 Filialen in zehn Städten, darunter Haan, Hilden, Langenfeld und Monheim. Wulf beliefert außerdem einige Großkunden wie Hotels und Metzger. Zu den Gründen der Insolvenz "können wir keine Stellung nehmen, da die Prüfung noch nicht final abgeschlossen ist", sagt Andres. Grundsätzlich sei außerdem "unser Blick nach vorne gerichtet und auf die Frage konzentriert, wie die Hans-Jürgen Klems GmbH & Co. KG künftig profitabel am Markt agieren kann und möglichst viele Arbeitsplätze erhalten werden", teilt der Insolvenzverwalter mit.
Für die Mitarbeiter des insolventen Unternehmens gab es am 21. Dezember eine Betriebsversammlung: "Die Stimmung war gut", urteilt Andres. Offenbar ist die Hoffnung groß, dass die Bäckerei-Kette auch unter einem neuen Inhaber uneingeschränkt weiter existieren kann. Eine wichtige Voraussetzung dazu ist erfüllt: Auch nach Bekanntwerden der Insolvenz blieben die Lieferanten dem Unternehmen bei der Stange. "Wir werden von allen unterstützt", berichtet Andres. Zu den bekanntesten Sanierungen seiner Kanzlei zählen die Heitkamp BauHolding, die Telba AG, die Manss Fruchthandelsgruppe sowie die Wilhelm Kirchhoff GmbH.
