Hilden Currywurst à la Malteser

Düsseldorf · Roland Hiob ist seit 15 Jahren Stadtbeauftragter des Malteser Hilfsdienstes in Hilden und seit 1. Mai auch in Haan. Der gelernte Metzger und sein Team betreiben eine mobile Feldküche für Großveranstaltungen.

Harald Hiob kocht für sein Leben gern. Und das sieht man dem 50-jährigen gelernten Metzger auch irgendwie an. Beim katholischen Malteser Hilfsdienst kann der freundliche Hildener seine Leidenschaft so richtig ausleben und damit hunderte, mitunter sogar tausende satt und glücklich machen. Denn Hiob und sein neunköpfiges Team ("Wir sind wirklich eine phantastische Gemeinschaft") betreiben für den Hilfsdienst eine mobile Feldküche, die schon bei vielen Großveranstaltungen im Einsatz war.

Rekord: 3000 Gäste versorgt

Vor etwa 20 Jahren hätten Bund, Land und Kommunen ihre freiwilligen Leistungen für die Malteser (und andere Hilfsdienste) drastisch gekürzt, erinnert sich Hiob: "Da haben wir überlegt, wo wir noch eigene Ressourcen haben." Die Hildener stellten fest, dass sie fünf Metzger und zwei Köche in ihren Reihen hatten. "So wurde die Idee geboren, mit Catering, Geld zu verdienen."

Die Hildener Malteser haben schon mehrmals die Rettungsdienste für die Großveranstaltung "Rock am Ring" bekocht oder die Teilnehmer des Bundesleistungswettbewerbs der Malteser in Nettetal. In diesem Jahr werden sie die Rettungskräfte für die Haaner Kirmes und im September 400 ehrenamtliche Helfer auf der Düsseldorfer Messe Rehacare mit Speis´ und Trank versorgen. "Der Rekord liegt bei 3000 Gästen", erzählt Hiob: Da seien gleich fünf Feldküchen im Einsatz gewesen, unter Führung der Hildener.

Feldküche beim Bund ersteigert

Gutes Essen sorgt im Einsatz für gute Stimmung, weiß Roland Hiob nach all den Jahren. Und deshalb hat er gemeinsam mit seinem Freund Christian Heift ("Mein Bruder hat uns beide vor 27 Jahren zu den Maltesern gebracht") eine "Currywurst Malteser Spezial" ausgetüftelt. Die würzige Wurst stelle ein Händler für die Malteser extra her. Und was alles in die Sauce kommt, will er nicht verraten.

Nur so viel: "Wir arbeiten nicht mit Fertigwürze, sondern mit Rohgewürzen." Die Kunden ließen sich die "Currywurst Malteser Spezial" schmecken: "Das ist das Lieblingsgericht unserer Gäste." Inzwischen habe er auch die passende Pommes-Sorte dazu gefunden. Die nötige Technik konnten die Malteser günstig bei der Bundeswehr ersteigern, die 2007 alle mobilden Feldküchen abgeschafft hat. Hiob: "Ich hatte Glück. Meine Küche war nagelneu, vorher noch nie benutzt worden."

Wenn Roland Hiob für die Malteser im Einsatz ist, ist meistens seine Tochter Juliane Maria (22) an seiner Seite. "Ihre Geburtsturkunde ist ihre Mitgliedsurkunde", erzählt ihr Vater stolz. Mindestens einmal im Jahr bildet der Hildener in der Landesrettungsschule Brandenburg in Bad Sarau angehende Feldköche aus. Erholung vom Beruf und dem zeitaufwendigen Ehrenamt finden Roland Hiob und seine Frau Judith in ihrem Mobilheim im niederländischen Renesse: "Da sind wir schon seit 27 Jahren und fast zu Hause."

(RP)
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