Hilden Heuss-Schule vor dem Aus

Hilden · Für Hildens letzte Hauptschule wurden für das Schuljahr 2012/23 nur acht Schüler angemeldet. Der Schulausschuss beauftragte einstimmig die Verwaltung, die Planungen für eine Sekundarschule weiter voranzutreiben.

 Die Theodor-Heuss-Schule besuchen zurzeit 218 Mädchen und Jungen. Im Schuljahr 2011/12 nahm die Hauptschule 19 Kinder in Klasse 5 auf. Für das Schuljahr 1012/13 liegen erst acht Anmeldungen vor.

Die Theodor-Heuss-Schule besuchen zurzeit 218 Mädchen und Jungen. Im Schuljahr 2011/12 nahm die Hauptschule 19 Kinder in Klasse 5 auf. Für das Schuljahr 1012/13 liegen erst acht Anmeldungen vor.

Foto: Anja Tinter

Für die 5. Klasse der Theodor-Heuss-Hauptschule im Schuljahr 2012/13 wurden bislang nur acht Kinder angemeldet, berichtete Schulamtsleiterin Noosha Aubel im Schulausschuss. Die Mindestanzahl von 18 Schülern werde damit "deutlich unterschritten". Die Anmeldefrist lief in der vergangenen Woche aus. In Hilden seien geschätzt 30 bis 40 Viertklässler noch nicht an weiterführenden Schulen angemeldet worden. Die Verwaltung habe die zuständige Bezirksregierung über die Unterschreitung der Mindestschülerzahl an Hilden letzter Hauptschule unterrichtet. Die betroffenen Eltern und Schüler sollen demnächst unterrichtet werden, wie es weitergeht.

"Teilintegrative Lösung"

Wenn keine Eingangsklasse mehr zustande kommt, wird die Heuss-Schule — wie schon die Albert-Schweitzer-Schule — voraussichtlich auslaufen. Der Stadtrat muss einen Auflösungsbeschluss fassen, der von der Bezirksregierung genehmigt wird.

Einstimmig beauftragte der Schulausschuss die Verwaltung, die Planung für die Einrichtung einer Sekundarschule zum Schuljahr 2013/14 weiter voranzutreiben. Das erarbeitete pädagogische Rahmenkonzept sieht ein "teilintegrative Lösung" vor. Das bedeutet: Bis zur neunten Klasse werden die Kinder automatisch versetzt, ab der 7. Klasse können Grund- und Erweiterungskurse (für leistungsstarke Schüler) gewählt werden. Nach Abschluss der zehnten Klasse steht den Schülern mit entsprechenden Noten die Oberstufe des benachbarten Helmholtz-Gymnasiums, des Berufskollegs oder der Gesamtschule Langenfeld-Hilden offen. "Wir müssen für die Sekundarschule werben und ihre Vorzüge herausstellen", betonte Christoph Bosbach (SPD): "Wenn wir nicht reagieren, werden die kirchlichen Ersatzschulen bald eine Monopolstellung in Hilden haben." Die Sekundarschule sei eine "Riesenchance, Schule neu zu denken", sagte Claudia Schlottmann (CDU). Die Sekundarschule nehme alle Kinder mit. Das müsse den Eltern vermittelt werden. Den Grünen sei wichtig, dass Hilden ein Schulangebot für alle Kinder behalte, erläuterte Marianne Münnich. Dies könne die Sekundarschule sicherstellen. Die Sekundarschule sei eine gute Alternative zur Gesamtschule Langenfeld-Hilden, hob Rudolf Joseph (FDP) hervor. Alfred Will (BA/CDf) freute sich, dass sich alle Fraktionen über die Bedeutung der Sekundarschule für Hilden einig seien.

Das betonte auch Schuldezernent Reinhard Gatzke: "Wir brauchen die Rückendeckung der Politik, wenn wir die kleine Gesamtschule in Hilden verwirklichen wollen."

(RP)
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