Hilden LKA prüft Vorwürfe gegen Altenheim-Chef

Hilden · In einem anonymen Schreiben wird Holger Reinders unkorrektes Verhalten bis hin zur persönlichen Bereicherung und Vetternwirtschaft vorgeworfen. Der Aufsichtsrat steht hinter dem Geschäftsführer.

 Holger Reinders hat gegenüber dem Aufsichtsrat Stellung zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen genommen.

Holger Reinders hat gegenüber dem Aufsichtsrat Stellung zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen genommen.

Foto: Olaf Staschik

Der Aufsichtsrat der gemeinnützigen Seniorendienste Stadt Hilden ist am Montag zu einer Sondersitzung hinter verschlossenen Türen zusammengekommen. Einziger Tagesordnungspunkt: die Vorwürfe, die in anonymen Schreiben gegen Geschäftsführer Holger Reinders (64) erhoben werden. Ein ganzes Sammelsurium, das von unkorrektem Verhalten über Vetternwirtschaft bis zur persönlichen Bereicherung reicht.

Der Aufsichtsrat (in dem alle Ratsfraktionen vertreten sind) hat einstimmig beschlossen, das Landeskriminalamt (LKA) einzuschalten, sagt Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Werner Schneller: "Der Aufsichtsrat ist der Meinung, dass an den Vorwürfen nichts dran ist. Uns bleibt nach dem Korruptionsbekämpfungsgesetz aber gar keine andere Möglichkeit. Wir wollen die Beurteilung dem LKA überlassen." Reinders hat zu den Anschuldigungen im Einzelnen schriftlich Stellung genommen. "Der Aufsichtsrat ist der Meinung, dass an den Vorwürfen nichts daran ist", erläutert dessen Vorsitzender. Das anonyme Schreiben und Reinders Stellungnahme gingen jetzt an das Landeskriminalamt. "Wir warten ab, was das LKA daraus macht." Wie lange die Untersuchung dauert, könne man nicht sagen.

Eine schwere Belastung für Holger Reinders, seine Familie und die städtischen Seniorendienste. Denn Reinders macht seinen Job als Geschäftsführer weiter. "Er macht seit 16 Jahren eine hervorragende Arbeit und hat sich nie etwas zu schulden kommen lassen", betont Schneller. Die gGmbH betreibt unter anderem zwei Seniorenheime, betreute Wohnungen und einen ambulanten Pflegedienst. Reinders ist für rund 150 Mitarbeiter und einen Umsatz von etwa 15 Millionen Euro verantwortlich. Er beteuert seine Unschuld: "An den Vorwürfen ist nichts dran. Da wirft einer mit Schmutz und hofft, dass irgendetwas hängen bleibt."

Der Denunziant habe auch interne Mails in Umlauf gebracht, so CDU-Fraktionsvorsitzende Marion Buschmann: "Es ist eindeutig, dass es sich um einen Mitarbeiter oder auch ehemaligen Mitarbeiter handeln muss."

Reinders hat sich einen Anwalt genommen: "Ich gelte nicht als Beschuldigter, so weit ich das verstanden habe. Ich bin noch nie in so einer Situation gewesen und konnte mir das auch nicht vorstellen."

(RP)
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