Hilden/Langenfeld Stifter lebt für gute Taten und Musik

Hilden/Langenfeld · Die Weik-Stiftung ist auch in Hilden aktiv. Sie will für Menschen mit Handicap und Musik von Mozart sensibilisieren.

 Menschen bedeuten ihm mehr als Millionen. Deshalb hat der Langenfelder Bernhard Weik, einst ein erfolgreicher Unternehmer, den Großteil seines Vermögens in die nach seiner Frau und ihm benannte Stiftung überführt.

Menschen bedeuten ihm mehr als Millionen. Deshalb hat der Langenfelder Bernhard Weik, einst ein erfolgreicher Unternehmer, den Großteil seines Vermögens in die nach seiner Frau und ihm benannte Stiftung überführt.

Foto: Ralph Matzerath

Als Bernhard Weik 1999 seine Firma für Bandbeschichtungs- und Verzinkungsanlagen verkaufte, floss der Erlös in seine drei Jahre zuvor gegründete Stiftung. "Ich wäre heute mehrfacher Millionär", sagt der Langenfelder. "Aber Geld hat mir nie viel bedeutet. Mir war schon früher klar, dass ich lieber Menschen helfen möchte."

Dazu gründete er die Stiftung, die seinen Namen und den seiner inzwischen verstorbenen Ehefrau Elisabeth trägt. Und sein Geld bewirkt etwas. "Ein ganz normaler Tag" ist eine der Aktionen, die die Stiftung an Grundschulen in Hilden, Langenfeld und Köln durchführt. Dann gehen Menschen mit Behinderung in die Grundschule - und die Schüler lernen das Leben eines Blinden oder Rollstuhlfahrers spielerisch kennen. Sie laufen mit einem Blindenstock, fahren Rollstuhl, bekommen ein Gefühl für die Brailleschrift.

"Mein schönstes Erlebnis war, als ein kleines Mädchen Angst vor Blinden hatte. Doch dann kam sie aus der Klasse, strahlte und sagte: ,Das sind ja auch Menschen.' Dafür lohnt sich der Aufwand." Inzwischen wurden mehr als 14.000 Schüler für Menschen mit Handicap sensibilisiert. Bis vor zwei Jahren organisierte er außerdem jährlich den cSc-Lauf durch Langenfeld, für Familien, Menschen mit und ohne Behinderung, die mit Inlinern, Tretrollern, Liegerädern oder sonstigen Gefährten durch die Stadt fuhren. "Leider mussten wir den Lauf einstellen, da wir nicht mehr genug Ehrenamtliche fanden", sagt Weik. Nun organisiert er einen Sponsorenlauf in Köln an LVR-Schulen für Kinder mit geistiger Behinderung. Nicht ohne Grund: Sport ist eine weitere seiner Leidenschaften. Der 80-Jährige ist topfit. Jeden zweiten Tag läuft er morgens um halb sieben für anderthalb Stunden. "Ich schaffe fünf Kilometer. An diesen Tagen fühle ich mich wie früher", sagt er. Früher, da sammelte er unzählige Sportabzeichen und wurde mit 60 Jahren sogar Deutscher Meister im Eisschnelllauf: Er gewann den Titel im Vierkampf (500, 1000, 1500 und 3000 Meter). Und den Marathon lief er zu besten Zeiten in 3:13 Stunden.

Seine Stiftung hat aber noch ein zweites großes Anliegen - Mozart. Mit der Internetseite mozart-w-a.de möchte Weik den großen Komponisten würdigen - und ein Musik-Archiv aufbauen. "Mein Wunsch wäre es, dass jeder auf der Welt Mozart hören kann", sagt Weik. Orchester spielen Stücke ein, die auf der Internetseite abzurufen sind. Ständig kommen weitere dazu. "Irgendwann werden wir sein komplettes Werk anbieten können", sagt Weik. Geld dafür wird dank der Stiftung immer vorhanden sein: "So wird es sie auch in hundert Jahren geben, wenn ich längst nicht mehr bin, und hoffentlich Gutes tun."

(RP)
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