Hilden/Holthausen Zuschauer ohrfeigt Spieler - Abbruch

Hilden/Holthausen · In der Partie zwischen dem Marokkanischen Sportverein Hilden und dem SFD kam es nach der Tätlichkeit zum Tumult. Der Unparteiische brach die Begegnung ab. Das Ganze hat ein Nachspiel vor dem Spielgericht.

 Fassungslos zeigten sich Trainer Mario Kentschke und sein Co-Trainer Mohamed Baghouse über die Ohrfeige.

Fassungslos zeigten sich Trainer Mario Kentschke und sein Co-Trainer Mohamed Baghouse über die Ohrfeige.

Foto: G.v. Ameln

Das Spiel zwischen dem MSV Hilden und dem Verein für Sport und Freizeit 1975 Düsseldorf (SFD 75) war auch Tage nach dem Spielabbruch unter den Fußballern in aller Munde. Zur Skandal-Partie entwickelte sich die Begegnung vor rund 80 Zuschauern an der Schützenstraße in Hilden. In der 61. Minute kam es zu einem Spielabbruch, nachdem ein Hildener Zuschauer auf den Platz gelaufen war und den SFD-Akteur Karim Baghouse geohrfeigt hatte. Baghouse ist der Sohn von SFD-Co-Trainer Mohamed Baghouse. Der 23-jährige Mittelfeldspieler gehört dem SFD in seiner vierten Saison an. Die Tätlichkeit löste zudem einen Tumult aus. Der Unparteiische sah keine andere Möglichkeit, als das Meisterschaftsspiel ordnungsgemäß abzusetzen.

Bis zum Spielabbruch lagen die Hildener mit 3:1 vorn, obwohl die Gäste den besseren Start erwischt hatten und das Geschehen weitgehend bestimmten. Der MSV lauerte auf Konterchancen. Ouassim El Abboussi brachte das Team von Trainer Mario Kentschke sogar in Führung (10.). Wenig später jedoch markierten die Gastgeber den Ausgleich (16.). Pech für die Kentschke-Elf: Samir Ait Ali bugsierte das Leder wenig später in die eigenen Maschen und bescherte dem MSV die Führung (32.). Bis zum Seitenwechsel verlief die Partie anschließend ausgeglichen. Ein individueller Fehler in der Abwehr der Düsseldorfer begünstigte kurz nach der Pause das 3:1 (52.). "Ich stand zu weit weg, um zu sehen, was geschehen war", kommentierte SFD-Coach Mario Kentschke den anschließenden Spielabbruch. Im Anschluss an die Tätlichkeit seitens des Zuschauers kam es zu einer "Rudelbildung" auf dem Platz, an der Spieler beider Mannschaften und Personen von außerhalb des Spielfeldes beteiligt waren. Bis zu dem Eklat sei die Begegnung, so Kentschke, in ruhigen Bahnen verlaufen. Co-Trainer Mohamed Baghouse bestätigte nach einem Gespräch mit dem Unparteiischen, die Ohrfeige sei der entscheidende Grund für den Abbruch gewesen. "Der Vorfall wird in den nächsten Wochen in einer Kreisspruchkammersitzung verhandelt", erklärt Schiedsrichter-Obmann Martin Warmbier gestern auf Anfrage der Rheinischen Post. Beteiligte Spieler und weitere Personen werden als Zeugen aussagen müssen.

(RP)
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