Hückelhoven AsF-Frauen unterstützen Flüchtlingsfrauen

Hückelhoven · AsF-Frauen aus Geilenkirchen, Wegberg, Erkelenz und Heinsberg trafen sich zu einem konstruktiven Workshop in der SPD-Kreisgeschäftsstelle in Hückelhoven. Zunächst berichteten die Teilnehmer über bisherige Erfahrungen und teilten mit, warum sie an diesem Thema interessiert sind.

 Ilse Lüngen verlas ein Zitat von 1994.

Ilse Lüngen verlas ein Zitat von 1994.

Foto: HELDENS (ARCHIV)

Bei der aufschlussreichen Berichterstattung stellte sich heraus, dass der Schwerpunkt des Engagements in unterstützenden Maßnahmen liegt, zum Beispiel Begleitung bei Behördengängen oder fachpraktischen Handlungshilfen wie Kita-Platz-Suche, Arztbesuche. Die Teilnehmerinnen erklärten sich alle bereit, das Angebot der Awo-Vorsitzenden Karin Bonitz zu unterstützen und monatlich im Awo-Heim in Wegberg eine Sprechstunde für Flüchtlingsfrauen durchzuführen. Danach sollen aktuelle Themen der Flüchtlingshilfe behandelt werden. Auf den Einwand, dass auch männliche Flüchtlinge der Unterstützung bedürfen, zumal durch die Vorfälle in Köln die Gefahr einer Stigmatisierung bestehe, räumte der neue Fraktionsvorsitzende aus Geilenkirchen, Christoph Grundmann ein, diese Problematik fordere die Männer in der Gesellschaft. Er war aus Interesse am Thema zu der Frauenveranstaltung gekommen.

Die Teilnehmenden waren mit diesem Auftaktworkshop sehr zufrieden, und es wurde allen deutlich, dass die Politik besonders gefragt ist. Es sollte zum Beispiel der soziale Wohnungsbau unverzüglich und bedarfsorientiert forciert werden und dem Integrationsgedanken Rechnung tragen. Eine deutliche Positionierung zur Flüchtlingsproblematik wäre sicher hilfreich und diente dazu, Vorurteile zu verhindern oder abzubauen.

AsF-Vorsitzende Ilse Lüngen verlas ein Zitat der verstorbenen Sozialministerin Regine Hildebrandt vom 8. Februar 1994 nach dem Besuch eines Asylbewerberheims: "Wir helfen allen, die Schutz bei uns suchen, zu uns fliehen, weil sie für sich und ihre Familie daheim um Leib und Leben fürchten müssen. Wir helfen gern und bemühen uns, ihre Erwartungen zu erfüllen, sofern sie nicht in den Himmel wachsen. Andererseits sollten auch unsere Erwartungen nicht enttäuscht werden: Ich meine da vor allem den Respekt vor unserer wohl vielfach fremd anmutenden andersartigen Umgangs- und Lebensweise. Und ich füge hinzu - wenn's auch mancher ungern hört: Gerade um der in existenzielle Not geratenden Kriegsflüchtlinge willen dürfen wir uns gegenwärtig nicht denen noch zuwenden, die sich allein aus verständlichen, aber irrigen Wohlstandhoffnungen zu uns durchkämpfen. Ihnen kann unsere Tür nicht offenstehen."

(RP)
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