Hückelhoven Früher Und Heute Bergkapelle hat Sophia-Jacoba überdauert

Erkelenz · Tag der Arbeit, 1. Mai 1939: Die Bergkapelle Sophia-Jacoba hatte ihren ersten öffentlichen Auftritt. Vorläufer war die "Kapelle Mertens", die der musikbegeisterte Bergmann Peter Mertens schon 1925 mit Belegschaftsmitgliedern der Zeche zu einer Unterhaltungskapelle formiert hatte.

Hückelhoven Früher Und Heute: Bergkapelle hat Sophia-Jacoba überdauert
Foto: Laaser Jürgen

Als erster Dirigent der Bergkapelle schwang Heinrich Mertens den Taktstock. Nach einer kriegsbedingten Pause stand die Werkskapelle der Gewerkschaft Sophia-Jacoba unter dem Dirigat von Karl Huppertz.

Hückelhoven Früher Und Heute: Bergkapelle hat Sophia-Jacoba überdauert
Foto: gala/Repro: isp/RP-Foto: Jürgen Laaser (archiv)

1961 übernahm Werner Munsche die Leitung (bis 1990) und entwickelte den Klangkörper zu einem beachtlichen Orchester. Auf einer Langspielplatte übermittelte das Ensemble 1979 "Musikalische Grüße der Bergkapelle". Der 1. Mai war immer noch Pflichttermin, Tradition sind auch Gastspiele beim Neujahrsempfang der Stadt und bei Gottesdiensten zum Barbarafest. 1973 begann die Reihe der Jahreskonzerte in der Aula. Zum Bruch in der Geschichte kam es 1997, wenige Monate nach der Zechenschließung: Mit Munsches Nachfolger Karl-Heinz Bach gab die Bergkapelle am 14.

Juni ihr Abschiedskonzert. Einen Neuanfang begründete der Förderverein "Bergkapelle Sophia-Jacoba" am 17. Oktober 2001 zur Einweihung der von Franz-Josef Sonnen und dem heutigen Vorsitzenden Detlef Stab gestifteten Heiligen Barbara in der Schachthalle von Schacht 3. Der neue musikalische Leiter Rolf Deckers weckte in ehemaligen Mitgliedern der Werkskapelle wieder die Freude am Musizieren, gewann neue Musiker hinzu - und auch Frauen spielten im Orchester. Das 75-jährige Bestehen wurde 2014 gefeiert.

Heute ist Conny Heuer mit zehn Jahren der Jüngste (Trompete). Das aktuelle Foto entstand beim Jahreskonzert im April 2016 - Abschluss ist stets das Bergmannslied "Glück auf, der Steiger kommt". Damals wie heute treten die Musiker im traditionellen Bergmannskittel auf, bei Umzügen tragen sie den Schachthut mit Schlägel und Eisen sowie gelb-schwarzem Federbusch.

(RP)
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