Hückelhoven Lauras Stern glänzt - trotz einiger Längen

Hückelhoven · Am vergangenen Sonntag lockte das Musical "Lauras Stern" - nach dem beliebten Kinderbuch von Klaus Baumgart - viele Familien in die Aula Hückelhoven. Lauras Bruder Tommy fehlt jedoch in der Inszenierung.

 Laura hat gerade gemeinsam mit ihrem Teddy den vor ihrem Zimmerfenster abgestürzten Stern gefunden.

Laura hat gerade gemeinsam mit ihrem Teddy den vor ihrem Zimmerfenster abgestürzten Stern gefunden.

Foto: Jürgen Laaser

Nun ja, zwischendurch, kurz vor Ende des ersten und ab Mitte des zweiten Akts, wurd's ein bisschen langweilig, Lars hielt aber durch, schließlich hatte er freiwillig die Aufgabe übernommen, Oma und Opa zum Musical "Lauras Stern" in die Hückelhovener Aula zu begleiten. Lars war auch nicht der einzige Dreieinhalbjährige, der Omas und Opas, Mamas und Papas in die bunte Show nach den bekannten Büchern von Klaus Baumgart eskortierte. Die Halle war fast voll, als ein voluminöser Gong pünktlich das Geschehen auf der Bühne eindröhnte und das Licht im Saal erlosch.

Eine Stimme aus dem Off mahnte sowohl die Drei- bis Zehnjährigen wie auch die begleiteten älteren Generationen, die Handys auszuschalten - da waren aber zahlreiche Hände schon damit beschäftigt, flackernd-leuchtende bunte Sternenstäbe zu schwenken, die im Foyer zu erwerben waren.

Auf der Bühne dann Laura und ihre Mutter - ein Stück, das einen Stern zu einem der Hauptdarsteller hat, kann natürlich nur nachts spielen, trotz Gegenwehr wird Laura, im Schlafanzug und Morgenmantel, ins Bett expediert. An Schlaf ist allerdings nicht zu denken, denn Lauras Teddy will spielen, gebannt mit offenen Mündern von allen Generationen beim Aufrappeln beobachtet. Zum allgemeinen Vergnügen schlägt der Troll Purzelbäume und quasselt Unsinn. Im Saal rascheln die Verpflegungstüten, Lars hat seine Gummibärchen vergessen, Oma und Opa auch - in der Reihe dahinter ist Lena mehr als ausreichend mit den Kau-Teddys versorgt und versorgt Lars mit.

Laura hatte nachts ihren Stern gefunden, am Morgen war er wieder weg - dafür erschien Tante Martha, eine Laura schrecklich mit Kussattacken nervende Schreckschraube mit hohem Heiterkeitsfaktor. Aus dem Publikum werden Stimmen laut: "Wo bleibt Tommy?" Tommy ist Lauras Bruder im Buch, der wohl unmusikalisch ist und im Musical nicht mitspielen darf. Dabei sind Texte und Musik einfach gehalten, versteht jeder, die Sternenstäbe werden wie im Popkonzert geschwenkt, von allen Generationen.

Nach einer halben Stunde wird's im Saal lauter, Lars fragt: "Oma, wann gehen wir wieder raus?" Ein paar Dreieinhalbjährige tun das dann auch. Nach 40 Minuten gehen fast alle - es ist 20 Minuten Pause. Aula und Foyer werden zum Renn- und Tobeplatz, zwischendurch werden Kekse, Schokolade, Popcorn und die obligatorischen Gummibärchen vertilgt.

Zu Beginn der zweiten Hälfte herrscht wieder Ruhe und Konzentration im Saal, auf der Bühne sind Laura und Teddy mit der selbst gebastelten Rakete im schönen blauen All angekommen, um den Stern in seiner Heimat zu (be)suchen, die weise Frau Luna, die Frau im Mond, erläutert, dass er da auch bleiben muss, es ist seine Heimat. Die Musik wird fetziger, es wird rhythmisch geklatscht, Lars und die anderen schwenken die Sternenstäbe, die älteren Generationen freuen sich über die Anteilnahme ihrer Begleiter. Oma hat ein paar Salzstangen in der Tasche gefunden, mit denen sich Lars bei Lena für die Gummibärchen revanchiert.

Beim finalen und rockigen "Sternentanz" sind nach zwischenzeitlichen Konzentrationsschwächen alle wieder voll dabei, die Begleiter hoch zufrieden, dass es Omas und Opas, Mamas und Papas gut gefallen hat. Zuhause wird Lars mit einem dicken Stück Marmorkuchen und einer Tasse Kakao belohnt, und für später warten die Gummibärchen - bei einer Geschichte aus dem Laura-Buch.

(isp)
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