Hückelhoven Masterplan und weitere Ideen für Hückelhoven

Hückelhoven · Bürgermeister Bernd Jansen nennt im RP-Gespräch Ziele für die nächsten sechs Jahre - Bauen, Einkaufen, Stadtentwicklung, Soziales.

 Auf der Grünfläche (l.) hinter Schacht 3 sieht der Masterplan eine Freilichtbühne vor. Der freie Platz vor dem Förderturm bietet weiterhin Möglichkeiten für Trödelmärkte und Autokino. Die Pläne nehmen langsam Gestalt an.

Auf der Grünfläche (l.) hinter Schacht 3 sieht der Masterplan eine Freilichtbühne vor. Der freie Platz vor dem Förderturm bietet weiterhin Möglichkeiten für Trödelmärkte und Autokino. Die Pläne nehmen langsam Gestalt an.

Foto: JÜRGEN LAASER

"Den Kopf voller Ideen für eine Stadt voller Potenziale" - so war Bernd Jansen zur Kommunalwahl für eine dritte Amtszeit angetreten und mit 76,2 Prozent der Wählerstimmen wiedergewählt worden. Sechs Jahre liegen nun vor dem Bürgermeister, in denen er diese Ideen voranbringen und verwirklichen will. Investitionen in die Schulen der Stadt, Entwicklung von Baugebieten, Wohnangebote, die dem demografischen Wandel gerecht werden, ein Freizeitgelände für den Schacht, weitere Einkaufsmärkte und die dringend notwendigen Umgehungsstraßen - Hückelhoven hat viele "Baustellen".

Eine davon liegt nicht in Bernd Jansens Entscheidungshoheit, doch er will sich weiter vehement dafür einsetzen: "Die Umgehungsstraße L 117n ist vorderstes Ziel." Den Handlungsbedarf - was auch für die Umgehungen B 57n und L 364n gilt - will er NRW-Verkehrsminister Groschek bei dessen Besuch im August eindringlich klarmachen.

Die Arena an Schacht 3 soll allmählich Konturen erhalten. "Wir schauen uns zurzeit in ganz Deutschland gut funktionierende Freilichtbühnen an", erklärte Jansen beim RP-Gespräch in seinem Amtszimmer. Burg Wilhelmstein, Oelde, die Loreley könnten Inspiration sein. Vorgesehen ist eine Bühne unter Kunststoffzelten mit dem Rücken zum alten SJ-Löschwasserteich, davor hufeisenförmig ansteigend 1500 Sitzplätze und weitere tausend Stehplätze. Ein Grün-Riegel wird die Fläche um den Förderturm von den Märkten trennen.

Eine Knotenpunkt für Freizeit und Tourismus soll das Gelände werden, eventuell mit einer E-Bike-Station und einem kleinen Café, auch ein Heimatmuseum ist angedacht. Die Stadt kauft zurzeit die Brücke der alten Zechen-Werksbahn über die Schaufenberger Straße, dann könnte über diese Trasse ein ebener Fahrradweg geführt werden, auf dem Radler in die Innenstadt gelangen könnten, ohne den Kantinenberg hoch zu schnaufen. Bereits begonnen hat der vierte Bauabschnitt im Schulzentrum Ratheim, der die alten Bauten verschwinden und bis zum Jahr 2017 ein modernes Oberstufengebäude für die Gesamtschule entstehen lässt.

Eine nagelneue Grundschule steht für Hilfarth in Aussicht. Die Sanierung, das zeichnete sich schon im April ab, wäre unrentabel. "Die Verwaltung wird dem Bauausschuss nach der Sommerpause voraussichtlich einen Neubau vorschlagen. Zuvor werden natürlich noch Gespräche mit der Schulgemeinde geführt", kündigte Jansen an.

Eine Herausforderung sieht der Bürgermeister im demografischen Wandel: "Wir wollen versuchen, junge Familien zu halten durch gute Schulen, ein attraktives Wohnumfeld, Aufenthaltsqualität und Einkaufsmöglichkeiten. Und die ältere Generation soll so lange wie möglich selbstständig leben mit individuellen Hilfen." In Hilfarth gibt's bald einen Spatenstich auf dem Sportplatz, im Herbst könnte Baubeginn sein. Angebunden ans Lotta-Center ist eine Seniorenwohnanlage mit Angeboten des Betreuten Wohnens in Trägerschaft der St. Gereon Seniorendienste Brachelen geplant.

Für Hertie ist ein Versteigerungs-Termin im September angesetzt. Verkehrswert um 200 000 Euro. Mehr als das Doppelte würde ein Abriss kosten. Dann könnten hier Wohnungen entstehen. Zudem besteht Interesse, am Breteuilplatz die Bauten rund um "Super 2000" als Einzelhandelsfläche zu modernisieren. Die neue Ratsperiode wird zeigen, welche Ziele am Ende als "erledigt" abgehakt sein werden.

(RP)
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