HÜckelhoven Schnell von Fest- auf Alarmmodus umstellen

HÜckelhoven · Festtage bei der Freiwilligen Feuerwehr in Hückelhoven. Wehrleute leisten mehrere Einsätze zwischendurch ab.

 Hückelhovens Feuerwehrfahrzeuge durften geentert werden, man konnte am Steuer drehen und alle Einrichtungen untersuchen. Hier seilt sich gerade jemand vom Korb der Drehleiter ab.

Hückelhovens Feuerwehrfahrzeuge durften geentert werden, man konnte am Steuer drehen und alle Einrichtungen untersuchen. Hier seilt sich gerade jemand vom Korb der Drehleiter ab.

Foto: Jürgen Laaser

Als am Sonntagnachmittag kurz vor 17 Uhr drei Fahrzeuge der Hückelhovener Feuerwehr in den Alarm-Modus mit Horn und Blaulicht gingen, dachten Hunderte von Besuchern, dass das eine Vorführung wäre, schließlich war man beim Tag der offenen Tür in der Wache an der Hilfarther Straße. Spätestens als die Fahrzeuge, darunter die Drehleiter, das Gelände verließen, war klar, dass es sich um einen echten Einsatz handelte. Der dann doch wiederum keiner war - einer der häufigen "Falschalarme", so offiziell für Fehlalarme, aus dem Gewerbegebiet Baal, von einer Brandmeldeanlage.

Entsprechend kurzzeitig später waren die Fahrzeuge wieder da, zur Freude der Besucher aller Altersstufen, mit Gefährten vom Kinderwagen bis zum Rollator. Rund 2500 Menschen nahmen die breiten Angebote zur Information und zum Vergnügen am Sonntag an. Gleichviel waren es am Samstagabend zur schon traditionellen Sommer-Nacht-Fete mit Unterhaltungsprogramm. Ist der Endzeitpunkt der Gradmesser des Erfolgs einer Veranstaltung, dann war sie ein Erfolg: Fünf Uhr zeigten die Zifferblätter beziehungsweise Digitalziffern der Uhren. Aber auch da konnten die Einsatzkräfte der Löschgruppe Hückelhoven nicht ohne Unterbrechungen teilnehmen, zwei Hilfseinsätze bei Verkehrsunfällen, so Feuerwehr-Pressesprecher Josef Loers, waren in der Nacht zu fahren.

Einige aus der Generation der Feuerwehrmann-Sam-Kenner und -Liebhaber hatten etwas Anpassungsschwierigkeiten an die Feuerwehr-Realitäten, nämlich die aus Kindersicht riesigen Fahrzeuge, die man entern, bei denen man am Steuer drehen, alle Einrichtungen untersuchen durfte. Locker machte man sich zunächst auf der großen Hüpfburg, beim Schlauchkegeln, Hölzer mussten mit Feuerwehrschläuchen per Abrollen umgestoßen werden, natürlich bei Eis, Getränken, Kuchen und diversen Speisen von Grill, Pfanne und Fritteuse. Beliebt natürlich bei den Jüngsten das Zielspritzen mit dem Schlauch - wer das Rohrloch in einer "brennenden" Hausattrappe traf, konnte sich in einer Wasser-Mess-Säule nach Geschicklichkeit vom Feuerwehrmann-Anwärter bis zum Hauptbrandmeister hochlöschen.

Der Rettungsdienst des Kreises Heinsberg war mit Rettungs- und Notarztwagen vertreten. An einer Puppe konnten sich die Besucher als Lebensretter per Herzdruckmassage versuchen, ein Mess-Monitor zeigte, ob man bei der Puppe erfolgreich war.

Die Löschgruppe Hückelhoven mit ihren 63 Mitgliedern inklusive Jugendlichen hatte alle zehn Fahrzeuge aus den Hallen geholt, zur Besichtigung, aber auch, um die Hallen für die Nutzer der Speisen- und Getränkeangebote frei zu kriegen, auch für die Tanzfläche, die eifrig genutzt wurde. Bleiben durfte der knapp 70 Jahre alte Opel-Blitz als erstes Feuerwehr-Fahrzeug, und die über hundert Jahre alte Hand-Fahrspritze der Löschgruppe Rurich. Nicht nur wegen des Regengusses, der am Sonntagnachmittag die Besucher kurzfristig in die Hallen trieb. Der prächtigen Stimmung tat das jedoch überhaupt keinen Abbruch, wie die zufriedenen Gesichter der Innenstadt-Wehrleute schon vor Ende des Tages deutlich werden ließen.

(isp)
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