Hückeswagen Die Freizeittouristen entdecken das Bergische

Hückeswagen · (rue) Die Übernachtungszahlen im Gebiet der Naturarena Bergisches Land sind im vorigen Jahr minimal um 0,2 Prozent gesunken. Dabei zeigen die beiden Kreise abweichende Tendenzen: Während im Oberbergischen Kreis die Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr um 2,4 Prozent zurückgingen, legte der Rheinisch-Bergische Kreis um 3,8 Prozent zu. 2013 war die Tendenz genau umgekehrt, so dass es schwer fällt, längerfristige Entwicklungen zu erkennen.

Insgesamt gab es 2014 in den beiden bergischen Landkreisen der Naturarena 1,3 Millionen Übernachtungen. Berücksichtigt sind hierbei nur Daten der meldepflichtigen Beherbergungsbetriebe mit mindestens zehn Betten. Campingplätze, Wohnmobilstellplätze, Ferienwohnungen und Privatzimmer blieben somit unberücksichtigt.

"Wir gehen nach vielen Gesprächen mit Beherbergungsbetrieben davon aus, dass die Geschäftsreisenden kontinuierlich zurückgehen und wir im Bereich der Freizeitgäste diese Rückgänge auffangen", sagt Mathias Derlin, Geschäftsführer der Naturarena. "Gerade die von uns fokussierte Zielgruppe der Wanderer scheint vermehrt die Region als Reiseziel zu wählen." Allerdings werde in der Übernachtungsstatistik nicht zwischen Geschäftsreisenden und Freizeittouristen unterschieden. "Daher können wir nur aus den persönlichen Rückmeldungen unsere Schlüsse ziehen."

Das Bundesland NRW verzeichnet einen Zuwachs von 3,9 Prozent. Dabei fällt auf, dass der Trend zu Städtereisen nach wie vor ungebrochen ist. In Köln stiegen die Übernachtungszahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent. Seit Jahren stellt der enorme Zuwachs an Betten in der Domstadt und der gesamten Rheinschiene ein Problem für die Region dar. Noch vor wenigen Jahren haben viele Messebesucher bis weit ins Bergische hinein übernachtet. Immer wenn Köln "überlief", profitierte das Umland. Inzwischen hat Köln seine Bettenkapazität jedoch erheblich ausgebaut.

"Zusätzlich führte das erhöhte Angebot zu einem Preiskampf, was wiederum das Bergische weniger konkurrenzfähig macht. Je entfernter ein Betrieb von den städtischen Ballungsräumen liegt, umso schwieriger wird es für ihn, Geschäftsreisende als Kunden zu akquirieren", sagt Derlin. Die Naturarena werde deshalb weiter versuchen, mit eigenen Argumenten den Gast zu locken und den Freizeittourismus zu beleben - und damit dem Trend der sinkenden Geschäftsreisenden entgegenzusteuern.

(RP)
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