Hückeswagen Etapler Platz - vor Umbau-Start kracht's

Hückeswagen · Die gute Nachricht: Nächste Woche beginnen die Vorbereitungen für die Neugestaltung des Etapler Platzes. Die schlechte: Die Arbeiten werden voraussichtlich nicht bis zum Schützenfest Ende Juli abgeschlossen sein, sondern im schlechtesten Fall erst im September.

 Der Etapler Platz, vom Neubau aus gesehen, soll ab Mitte kommender Woche neu gestaltet werden. Ob er wie geplant bis Ende Juli fertig ist, ist jedoch mehr als fraglich.

Der Etapler Platz, vom Neubau aus gesehen, soll ab Mitte kommender Woche neu gestaltet werden. Ob er wie geplant bis Ende Juli fertig ist, ist jedoch mehr als fraglich.

Foto: Stephan Büllesbach

Das Entsetzen war Bäckermeister Jörg von Polheim sowie den Einzelhändlern Ute Seemann und Uwe Heinhaus gestern Mittag bei der Besprechung von Stadtverwaltung, Investor sowie den Vertretern der Baufirma, des Ingenieurbüros und des Einzelhandels ins Gesicht geschrieben. Und die drei Anlieger des Etapler Platzes machten im Schloss aus ihrer Enttäuschung kein Hehl. Spiel- und Lederwarenhändler Heinhaus sprach wohl für sie, als er sagte: "Sie treffen uns direkt ins Herz. Ich finde das mehr als katastrophal."

Was das Trio so aus der Fassung gebracht hatte, war die Vorstellung der Bauabschnitte der Neugestaltung des Etapler Platzes und vor allem der Zeitplan. Nachdem der Umbau schon um ein Jahr verschoben worden war, war in den diversen Vorgesprächen festgehalten worden, dass er in der Zeit zwischen Ostern und dem Schützenfest Ende Juli über die Bühne gehen muss. Etwa elf Wochen wäre dafür Zeit. Doch jetzt sieht es so aus, als müssten die Hauptarbeiten - das Pflastern des Etapler Platzes - erst danach im August vorgenommen werden. Und bis auch die Aufpflasterungen vor dem Schuhhaus Albus und der Volksbank-Filiale abgeschlossen sind, die zur Neugestaltung hinzugekommen sind, könnte es sogar September werden. "Und dann wissen wir noch nicht, ob nicht durch Regenfälle oder Hitze die Arbeiten unterbrochen werden müssen", warf Seemann ein.

Bürgermeister Dietmar Persian hatte zu Beginn der Besprechung gesagt: "Die nächste Zeit wird noch einmal anstrengend werden." Da wussten von Polheim, Seemann und Heinhaus aber noch nicht, was tatsächlich auf sie zukommt. Der erste Schock traf sie, als Hardy Dresbach vom Wiehler Planungsbüro Donner + Marenbach sagte, dass der ursprünglich angepeilte Baustart am 2. Mai deswegen nicht eingehalten werden konnte, weil es Lieferschwierigkeiten beim Beton und Pflaster gegeben habe. "Deshalb mussten wir den kompletten Bauablauf umstellen", sagte er.

War eigentlich geplant, dass der Platz vom Rewe-Markt nach und nach neu gestaltet wird, so dass jeweils nur ein Teil des Parkplatzes nicht genutzt werden kann, sieht es nun völlig anders aus: Nach der Baustellen-Einrichtung soll er gleich einmal für die Entsiegelung und das Verlegen eines neuen Kanals für drei Wochen komplett gesperrt werden (s. Info-Kasten). "Danach kommt Schotter darauf, so dass er vorübergehend als Stellfläche genutzt werden kann", berichtete Frank Schuster, Geschäftsführer der Wipperfürther Baufirma Schulte Nachfolger, die den Zuschlag für die Bauarbeiten erhalten hat.

Das trieb Ute Seemann die Zornesröte ins Gesicht. Die Inhaberin des Kinder- und Jugendmodegeschäfts Bubble's am Etapler Platz kritisierte: "Es wurde sich an keine Absprache gehalten, die wir im vorigen und in diesem Jahr getroffen haben." Es sei klar gewesen, dass der Zeitpunkt kommen werde, dass vor ihrem Geschäft nicht geparkt werden könne. "Aber nicht so früh." Auch Heinhaus bemängelte: "Hier wurden gravierende Planungsfehler gemacht." Er machte Investor Martin Schommer den Vorwurf, sich nicht rechtzeitig um eine Firma gekümmert zu haben.

Der nahm eine Teilschuld auf sich. Nämlich, dass wegen der längeren Abstimmung mit der Stadt und den Preisverhandlungen für das Pflaster das benötigte Material nicht schon früher hätte bestellt werden können. Er schlug vor, den Etapler Platz direkt nach dem Verlegen des Kanals zu pflastern und dafür die Neugestaltung des Teilstücks zwischen Bäckerei von Polheim, Blumenladen und Raiffeisenbank nach hinten zu verschieben. "Dann wäre der Etapler Platz bis zum Schützenfest Ende Juli gepflastert", sagte Schommer.

Dem widersprach jedoch Persian: "Wir müssen jetzt loslegen." Die gefundene Lösung sei die richtige - "Augen zu und durch". Er wisse, dass das zulasten der Geschäfte am Etapler Platz gehe, "aber wir wären mit diesen Bauabschnitten schneller fertig". Das Schützenfest sei auch nicht das Hauptproblem. "Unser Anliegen muss es sein, so früh wie möglich fertig zu werden."

Dennoch gab's weiter Kritik seitens der Einzelhändler. So sagten Heinhaus und Seemann unisono, dass nach Ende der Sommerferien Mitte August das Geschäft im Normalfall wieder anziehen würde. Sie befürchten jedoch, dass die Kunden ausblieben, fielen genau zu diesem Zeitpunkt die benötigten Parkplätze auf dem Etapler Platz wegen der Pflasterarbeiten weg. Dresbach bot an, versuchen zu wollen, in den Bauabschnitten 1 und 3 ein paar Flächen für Stellplätze freizuhalten. Und Persian und Schommer versprachen abschließend, die Planungen noch einmal intern neu zu besprechen.

(büba)
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