Hückeswagen Grandiose Musikerinnen, grandioses Konzert

Hückeswagen · Es gibt Instrumente, die - von talentierten Musikern gespielt - regelrecht Gänsehaut auslösen. Das ist etwa so bei Carlos Santana an der Gitarre, das schafft Kenny G an seinem Saxofon, und auch der große Louis Armstrong war an der Jazztrompete ein Meister seiner Zunft. Die Liste ließe sich für jedes Instrument beliebig fortsetzen und bliebe dennoch überschaubar. Seit dem Wochenende allerdings dürften, zumindest in der Schloss-Stadt, zwei Musikerinnen hinzukommen. Die Musikschullehrer Heike Gorny an der Querflöte und Gastmusikerin Konstanze Jarczyk an der Harfe stellten am Sonntagnachmittag bei ihrem Konzert im Heimatmuseum unter Beweis, dass sie ihre Instrumente nicht nur eingehend studiert, sondern auch den virtuosen Umgang mit ihnen gelernt und verinnerlicht haben.

Die Musikerinnen boten unter dem Titel "Flötenklang und Harfenzauber" ein kurzweiliges Konzert vor den Augen und Ohren rund 30 interessierter Besucher. "Es ist zwar diesmal nicht so voll wie sonst, aber wir wissen zu schätzen, dass sie gekommen sind", begrüßte Eckhard Richelshagen die Zuhörer. An diesem warmen Sonntag hatten es sich wohl viele im Garten gemütlich gemacht oder genossen das Wetter anderweitig. Doch diejenigen, die sich trotzdem in den kühlen Saal des Heimatmuseums begeben hatten, bereuten ihren Besuch nicht.

Das, was die beiden talentierten Frauen dort präsentierten, zeugte von hohem musikalischen Geschmack einerseits, aber auch sehr viel Können andererseits. Ohne große Umschweife und viele Worte zu verlieren, legten Gorny und Jarczyk mit zwei mittelalterlichen Tänzen von Michael Amorosi los. Jarczyk zupfte und strich wie schwerelos über die feinen Saiten ihres allein schon optisch wunderschönen Instrumentes, während Gorny gekonnt und fingerfertig die Tonlöcher ihrer Querflöte griff. Es erklangen wunderbare Melodien, die durch die sanften Töne der Harfe einerseits zum Träumen und Schweben einluden, andererseits durch die hohen, hüpfenden Töne der Querflöte zum Tanz animierten.

Eine wunderbare Kombination, die vor allem in Bachs Flötensonate in g-Moll (Bach-Werke-Verzeichnis 1020) zum Vorschein kam. Eigentlich für Traversflöte und Cembalo komponiert, klang es mit der Harfe aber noch schöner, sanfter und zauberhafter, als die Komposition ohnehin schon ist. Ein ganz großartiges Konzert mit zwei wunderbaren Instrumenten und zwei erstklassigen Musikerinnen, die auf den Bühnen der Welt zuhause sind.

(sebu)
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