Hückeswagen Im Wintergarten darf es schön bunt sein

Hückeswagen · Gärtner haben zurzeit alle Hände voll zu tun. Denn trist und öde muss es in den Hückeswagener Gärten und auf Balkonen in der dunklen Jahreszeit nicht aussehen. Die Gärtner haben dazu ein paar Ratschläge.

 Auch im Winter kann es im Garten hübsch aussehen: Dominik Müller gibt Kundin Bärbel Ayeti wichtige Tipps und eine bunte Schale mit nach Hause.

Auch im Winter kann es im Garten hübsch aussehen: Dominik Müller gibt Kundin Bärbel Ayeti wichtige Tipps und eine bunte Schale mit nach Hause.

Foto: schütz

Auch in Herbst und Winter mögen die meisten nicht auf einen Hauch Farbe im Garten oder im Balkonkasten verzichten. Eine pralle Auswahl wie im Frühjahr haben Pflanzenfreunde zwar nicht mehr, trotzdem kann es draußen in den kommenden Monaten noch ein wenig bunt sein.

Jetzt ist die Zeit, in der Dirk Blasberg, Inhaber von Blumen Schmidt, und Dominik Müller, Inhaber von Blumen Müller, mitten im Hochbetrieb stecken: Auf dem Friedhof Am Kamp muss die Sommerbepflanzung heraus, Erde aufgelockert oder komplett ausgetauscht werden, bevor die winterfeste Bepflanzung vorgenommen werden kann. Bis Allerheiligen nächste Woche muss alles wieder ordentlich hergerichtet sein.

"Der September war außergewöhnlich trocken, so dass wir sehr viel nachgießen mussten", sagt Blasberg. Trotz Bewässerung ist die Erde an vielen Stellen staubtrocken. "Damit haben wir jetzt alle zu kämpfen, da hilft nur noch, mit dem Spaten ordentlich durchlockern, Wurzeln entfernen und neue Blumenerde nachfüllen." Um den Garten oder die Blumenkästen winterfest zu machen, sei Düngen nicht mehr nötig, sagt der Fachmann. Dafür sollte aber eine ordentliche Schicht Pinienschrot darauf, um die Erde abzudecken. "Das sieht nicht nur schöner aus, es hilft auch vor dem Nachtfrost."

Optisch geht der Trend seit Jahren zu den mehrfarbigen Heidepflanzen in Rot, Weiß und Grün - wie die Rebhuhnbeere. "Sie gehört zu den wenigen Pflanzen, die jetzt noch blühen", sagt Blasberg. Zudem können diese wunderbar mit winterharten Gräsern wie Blauschwingel und Carex-Gras kombiniert werden, sagt Blasberg, der bei seiner Grabbepflanzung neben Farbe auch auf Struktur setzt. "Man kann durch die Anordnung der Pflanzen und Gräser je nach Geschmack schöne Effekte herzaubern."

Auch Gärtner Dominik Müller setzt auf Calluna (Heide) in verschiedenen Farben. "Wir sind komplett in der Winterbepflanzung drin, da dürfen leuchtende Farben als Hingucker nicht fehlen." Der 30-jährige Inhaber von Blumen Müller setzt auf eine Kombination aus Heide und Gräser, nutzt aber auch gerne Silberblatt, gelbfarbiges Pfennigkraut und rot strahlende Purpurglöckchen. "Es darf alles bunt gemischt sein", sagt er. Das hebe in der dunklen Jahreszeit die Stimmung. Vor Nachtfrost müsse man sich keine Sorgen machen. "Wichtig ist allerdings ausreichend viel Bewässerung." Wenn die kommenden Monate ähnlich trocken bleiben wie der September, muss mit der Gießkanne oder dem Gartenschlauch ordentlich nachgeholfen werden. Müller: "Denn Pflanzen wie Calluna beispielsweise mögen es richtig nass, sonst fallen die Blüten schnell ab."

Für den Balkonkasten rät Barbara Wüster, Mitarbeiterin im Gartencenter "Grüner Wahnsinn" Junkernbusch, zu Beerensorten wie Torfmyrthe, Zier-Johanniskraut, Schein- oder Rebhuhnbeere. Pfiffig kombiniert mit Gräsern, Heide und Alpenveilchen sehen diese auch in Schalen toll aus. Wer sich eine bunte Pflanzenpracht ins Haus holt, "muss jetzt aber auf ausreichend viel Feuchtigkeit achten. Heizungsluft trocknet die Pflanzen nämlich schneller aus."

(sebu)
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