Hückeswagen Kobeshofen vorerst wohl ohne Kreisel

Hückeswagen · Der Landesbetrieb Straßen und die Stadt befürworten einen Kreisverkehr für Kobeshofen - aber erst, wenn auch die äußere Ortsumgehung gebaut wird. Das Vorziehen dieses Projekts, wie es die CDU fordert, wäre schwierig umzusetzen.

 Nicht selten kommt es an der Einmündung K 5 / B 237 in Kobeshofen / Westenbrücke zu gefährlichen Situationen, wenn Autofahrer von der Kreis- auf die Bundesstraße abbiegen wollen. Ein Kreisverkehr soll hier Abhilfe schaffen. Die Stadt will sich laut Bürgermeister Dietmar Persian dafür einsetzen.

Nicht selten kommt es an der Einmündung K 5 / B 237 in Kobeshofen / Westenbrücke zu gefährlichen Situationen, wenn Autofahrer von der Kreis- auf die Bundesstraße abbiegen wollen. Ein Kreisverkehr soll hier Abhilfe schaffen. Die Stadt will sich laut Bürgermeister Dietmar Persian dafür einsetzen.

Foto: Nico Hertgen

Nachmittag, kurz nach 17 Uhr, an einem beliebigen Wochentag: Wer jetzt auf der Kreisstraße 5 in Kobeshofen / Westenbrücke steht und auf die B 237 abbiegen will, hat schlechte Karten. Denn das Vorhaben ist schwierig, weil jetzt zur Hauptverkehrszeit eben auch auf der Bundesstraße viel Verkehr fließt. Vor allem die Linksabbieger Richtung Stadt haben's schwer, müssen sie doch auf Lücken zwischen den Autos auf beiden Fahrbahnen warten. Die Rechtsabbieger benötigen dagegen "nur" eine Unterbrechung im Verkehr in Richtung Hämmern. Aber auch das ist nicht immer schnell gegeben. Die Folge ist gerade morgens und nachmittags im Berufsverkehr nicht selten ein Stau, der mitunter bis Posthäuschen reicht. Und dann wollen auch noch Autos aus dem Gewerbegebiet auf die K 5 einfädeln - da ist jedes Mal viel Geduld gefragt.

Nicht zuletzt deshalb hatte die CDU-Fraktion im September einen Antrag an die Stadtverwaltung gestellt, "alles zu unternehmen, dass in Hückeswagen-Westenbrücke schnellstmöglich ein Kreisverkehr zur Regelung des Verkehrsaufkommens und Reduzierung der Gefahr gebaut wird". Denn aus Sicht der CDU kommt es an der Einmündung auch immer wieder zu schweren Unfällen - sei es durch Unachtsamkeit oder weil ein Autofahrer die Geduld verliert und trotz des Verkehrs versucht, auf die Bundesstraße abzubiegen. Laut Polizei ist dieser Bereich jedoch kein Unfallschwerpunkt (s. Kasten).

"Es ist unstrittig, dass der Kreisel notwendig ist, um den Verkehrsfluss zu verbessern und die langen Wartezeiten zu vermeiden", sagt Bürgermeister Dietmar Persian auf Anfrage der BM. Doch er sieht ebenso wenig große Chancen, den Bau des Kreisverkehrs vorzuziehen, wie Peter Felsenheim. Der Projektleiter Planung bei der Gummersbacher Niederlassung des Landesbetriebs Straßen NRW sieht im Grunde nur dann eine Möglichkeit der Realisierung, wenn die äußere Ortsumgehung gebaut wird. "Theoretisch könnte man den Bau des Kreisverkehrs vorziehen", betont Felsenheim. "Aber das wäre mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden."

Zum einen sind die notwendigen Grundstücke noch gar nicht gekauft, zum anderen muss alles für die Entwässerungstechnik hergerichtet werden. Dazu sagt Persian: "Die Regenentwässerung nur für den Kreisel hat eine ganz andere Anforderung als für einen, der in die äußere Ortsumgehung integriert ist." Sollte er also vorgezogen werden, müsste er später, beim etwaigen Bau der Ortsumgehung, wieder geändert werden. "Da kämen hohe Kosten auf uns zu, und das sind schließlich öffentliche Mittel", stellt der Verwaltungschef klar.

Das werden wohl auch am kommenden Dienstag die Mitglieder des Planungsausschusses zu hören bekommen. Denn dort wird der CDU-Antrag zum Kreisverkehr in Kobeshofen noch einmal beraten, nachdem ihn der Rat in seiner vorigen Sitzung Ende September dorthin verwiesen hatte. Auch dürfte zur Sprache kommen, dass bei einem vorgezogenen Bau der Kreis ebenfalls finanziell beteiligt werden müsste. Felsenheim: "Die äußere Ortsumgehung ist eine Maßnahme des Bundes, die er im Wesentlichen auch finanziert." Sollte nur der Kreisverkehr gebaut werden, ist neben der Bundes- auch eine Kreisstraße betroffen - somit säße der Kreis mit im Boot. Und ob der dafür Geld ausgeben will, ist fraglich.

Die äußere Ortsumgehung befindet sich zurzeit noch im Planfeststellungsverfahren. Peter Felsenheim geht momentan auch noch davon aus, dass sie in ein paar Jahren verwirklicht wird. Zurzeit lege das Land NRW aber viele Ortsumgehungen auf Eis. Und es ist nicht sicher, ob nicht auch die Hückeswagener, die seit mehr als 40 Jahren geplant wird, dieses Schicksal erleiden könnte. In diesem Fall wäre sie wohl ein für alle Mal gestorben.

Auch Dietmar Persian ist noch optimistisch, dass die äußere Ortsumgehung gebaut wird. "Wir werden auf jeden Fall dafür kämpfen und fordern auch unsere Landtags- und Bundestagsabgeordneten auf, das zu tun", betont der Bürgermeister.

(RP)
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