Hückeswagen Lebensmittelkontrolleure finden Mängel

Hückeswagen · Mitarbeiter des Oberbergischen Kreises prüften gestern in Herbeck an der Bundesstraße 229 mit Unterstützung der Polizei Fahrzeuge, die Lebensmittel geladen hatten. Eine Kühlkette darf für Lebensmittel nicht unterbrochen werden.

 Nichts zu beanstanden gab es bei der Kontrolle beim Geflügelhof Kempe aus Remscheid mit Fahrer Dieter Fuhrmann. Um die Kühltransporter aus dem Verkehr zu ziehen, wurden die Kontrolleure von drei Polizeibeamten unterstützt.

Nichts zu beanstanden gab es bei der Kontrolle beim Geflügelhof Kempe aus Remscheid mit Fahrer Dieter Fuhrmann. Um die Kühltransporter aus dem Verkehr zu ziehen, wurden die Kontrolleure von drei Polizeibeamten unterstützt.

Foto: moll

Die Verbraucher vertrauen im Supermarkt darauf, dass jeder Joghurt, jede Wurst und jedes Stück Fleisch, das sie dort kaufen, in einer lückenlosen Kühlkette vom Hersteller bis ins Warenregal transportiert wurde.

Vertrauen ist gerade in einem so sensiblen Bereich gut, Kontrolle ist aber besser. Aus diesem Grund hat das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Oberbergischen Kreises unter der Leitung von Sachgebietsleiterin Nicole Arnold gestern Morgen in einer groß angelegten Aktion Lebensmitteltransporter überprüft. Zwischen sechs und neun Uhr morgens wurden insgesamt 17 Fahrzeuge kontrolliert.

"Wir freuen uns, dass wir bei dieser Stichprobe insgesamt nur fünf Hygienemängel zu beanstanden hatten, die aber nicht gravierend waren", sagt Nicole Arnold. Allerdings haben sie auch ein Transportfahrzeug einer "Tafel" inspiziert, bei dem die Kühltemperaturen der Waren weit über den erlaubten Werten lagen. "Tatsächlich wies das aufgefundene Fleisch Temperaturen von bis zu 23 Grad auf, und auch die Milchprodukte lagen zehn Grad über dem erlaubten Bereich", sagt sie, ergänzt aber auch sofort, dass es sich hier um einen Sonderfall handelte. Die Mitarbeiter der "Tafel" sammeln die gespendeten Lebensmittel in diversen Geschäften ein. Bevor sie aber an Bedürftige weitergegeben wird, wird die komplette Ware im Lager der "Tafel" noch einmal gesichtet und aussortiert. "Der Fahrer des Wagens hat uns glaubhaft versichert, dass keins der beanstandeten und definitiv nicht mehr verkehrsfähigen Produkte an den Endverbraucher weitergegeben wird", erklärt Nicole Arnold. Allerdings wurde der Verstoß, da es keine "Tafel" aus dem Oberbergischen Kreis war, an die zuständige Behörde weitergegeben. Ihr obliegt nun die Aufgabe, die Arbeit der "Tafel" zu kontrollieren.

Um die Kühltransporter zur Überprüfung aus dem laufenden Verkehr zu ziehen, wurden die Kontrolleure von drei Polizeibeamten unterstützt. "Das ist eine Tätigkeit, die wir ja gar nicht machen dürfen, da brauchen wir die Hilfe der Polizei", erläutert Nicole Arnold. Aber nicht jedes Fahrzeug, das als Lebensmitteltransporter herausgewunken wurde, transportiert dann auch entsprechende Ware. "Gerade Bäckereien oder Imbissbuden haben gerne ungekennzeichnete Fahrzeuge für ihre Transportzwecke. Da guckt dann auch schon mal ein Malermeister, der ein ähnliches Auto fährt, erstaunt, wenn wir ihn nach seiner Ladung befragen", schmunzelt die Sachgebietsleiterin.

Die aktuelle Wetterlage sollte keinen Einfluss auf die Temperatur der Waren haben. "Die Fahrer haben die Möglichkeit und die Pflicht, die Wagen vor der Beladung zu kühlen. So kann es nicht passieren, dass die Produkte nicht sachgerecht transportiert werden."

Mit gutem Beispiel ging Dieter Fuhrmann voran. Der Fahrer der Firma Geflügel Kempe aus Remscheid konnte seine Ladung Hühnereier ohne Probleme präsentieren. Temperatur und Hygiene stimmten perfekt, nicht einmal ein Knickei haben die Beamten gefunden.

"So wie mit diesem Wagen waren wir mit dem Gross der kontrollierten Fahrzeuge zufrieden", zieht Nicole Arnold ihr Resümee. "So kann es gerne bleiben."

(RP)
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