Hückeswagen Stadt will "Vorrangrouten" für Schwerlastverkehr festlegen

Hückeswagen · Das Projekt wurde im Ruhrgebiet entwickelt und hat inzwischen auch das Rheinland erreicht. Bald wohl auch Hückeswagen, denn die Stadt will einsteigen. Das Projekt hat den Namen "Stadtverträgliche Lkw-Navigation Ruhr". Hinter dem sperrigen Titel verbirgt sich das Vorhaben, den Schwerlastverkehr per Navigationsgerät auf denjenigen Straßen durch die Stadt zu leiten, die dafür im jeweiligen Rathaus als am besten geeignet erscheinen (die BM berichtete).

Diese Straßenzüge werden dann als "Vorrangrouten für Lkw" definiert. Die Daten dazu werden in ein Online-System eingepflegt, aus dem wiederum das Kartenmaterial für Lkw-Navigationsgeräte entwickelt wird. Ziel ist, dass die entsprechenden Navis in möglichst viele Lastwagen eingebaut werden, so dass deren Fahrer dann auch tatsächlich die "Vorrangrouten" nutzen und sich nicht selbst ihren (Schleich-)Weg durch die Städte suchen. Dadurch sollen vor allem Zentren und Wohngebiete vom Schwerlastverkehr entlastet werden.

Bauamtsleiter Andreas Schröder stellte das Projekt im Planungsausschuss vor. Bereits 40 Kommunen im Ruhrgebiet und im Rheinland sind eingebunden; die Stadt Hückeswagen hat die Kooperationsvereinbarung unterschrieben. Bis Ende 2016 hat sie nun Zeit, die "Vorrangrouten" festzulegen und die Daten dazu an den VRS weiterzuleiten. Dort werden sie auf einem zentralen Server gesammelt und an die Hersteller von Karten für Lkw-Navigationsgeräte vermittelt. Kosten entstehen der Stadt nicht, sie muss lediglich die Vorarbeit leisten.

Schröder wünscht sich, dass die Politik bei der Festlegung der Hückeswagener "Vorrangrouten" mitbestimmt. So werde zum Beispiel zu entscheiden sein, ob der Durchgangsverkehr für Lkw über die Bundesstraße geleitet werden soll oder über die Kreisstraße 5. Die ist zwar seit langem als Ortsumgehung geplant, der Ausbauzustand ist aber nach wie vor nicht der beste. Dafür sind dort weitaus weniger Anlieger von den Verkehrsbelastungen durch Lkw betroffen als an der B 237, die mitten durch die Innenstadt führt.

Gezwungen werden kann kein Lkw-Unternehmen, die Navis mit dem Kartenmaterial für die "Vorrangrouten" zu nutzen. Dennoch sieht Schröder in dem Projekt "einen sehr lohnenswerten Versuch, den Schwerlastverkehr so durch die Stadt zu navigieren, wie wir uns das wünschen". Er unterstrich: "Wenn wir diese Chance nicht nutzen, sind wir selber schuld."

(bn)
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