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Hückeswagen Stammzellenspende könnte Jannes (6) retten

Hückeswagen · Mit der Spende von nur fünf Millilitern Blut könnte dem sechsjährigen Jannes aus Gummersbach ein gesundes Leben ermöglicht werden. Der kleine Junge leidet an MDS, einer schweren Erkrankung des blutbildenden Systems. Für ihn gibt es morgen, Samstag, 11 bis 17 Uhr, eine Typisierungsaktion in der Feuerwache Gummersbach, Kaiserstraße 59. Menschen, die sich registrieren lassen wollen, sollten zwischen 17 und 55 Jahren alt und körperlich gesund sein.

 Für den sechsjährigen Jannes wird morgen in Gummersbach eine Typisierungsaktion gestartet. Auch Hückeswagener sind willkommen.

Für den sechsjährigen Jannes wird morgen in Gummersbach eine Typisierungsaktion gestartet. Auch Hückeswagener sind willkommen.

Foto: DKMS

Entdeckt wurde Jannes' Krankheit erst nach einer Reihe von Untersuchungen an der Uniklinik Köln. "Sein Immunsystem machte schlapp, ein Infekt jagte den nächsten. Auch Antibiotika halfen nicht - schließlich stellten die Ärzte die Schockdiagnose: MDS", sagt Jasmine Bergmann, die bei der Initiativgruppe "Jannes will leben" der Deutschen Knochenmarksspenderdatei (DKMS) aktiv ist. Denn eine Stammzellenspende ist die einzige Chance des Sechsjährigen. "Bislang blieb die weltweite Suche nach Jannes' 'genetischem Zwilling' erfolglos, daher haben wir die Registrierungsaktion für Samstag organisiert", sagt Bergmann.

Eine Registrierung geht schnell und einfach: "Man muss zunächst eine Einverständniserklärung unterzeichnen, dann bekommt man fünf Milliliter Blut abgenommen, damit die Gewebemerkmale im Labor untersucht werden können", erläutert sie. Einmal registriert, bleibt man in der Kartei, die weltweit verfügbar ist.

Stefan Werner hat sich Ende 2007 bei der DKMS registrieren lassen. Die Werte des 35-jährigen Gummersbachers haben dann auch sehr schnell einen Treffer ergeben: "Nur wenige Wochen nach der Registrierung wurde ich angerufen, weil ich als Spender für ein kleines Kind passte", sagt Werner, der heute immer noch Kontakt mit seinem "genetischen Zwilling" hat. "Er ist jetzt zehn Jahre alt, wir werden uns bestimmt bald einmal persönlich kennenlernen", sagt der 35-Jährige.

Wenn die Werte passen, gibt es zwei Entnahmeverfahren, um an die Stammzellen heranzukommen: Die häufiger angewendete Methode wird in 80 Prozent der Fälle angewendet. Dabei bekommt man fünf Tage ein Medikament gespritzt, das die Produktion der Stammzellen anregt. Diese können dann aus dem Blut gewonnen und weiterverwendet werden.

Die seltenere Methode ist die Knochenmark-Entnahme. Sie wurde auch bei Werner angewendet: "Unter Vollnarkose bekam ich ein Blut-Stammzellengemisch aus dem Beckenkamm entnommen. Von der Entnahme habe ich nichts mitbekommen; auch danach hatte ich keine Beschwerden", erinnert sich der 35-Jährige, der selbst heute Vater ist und den Eingriff jederzeit wieder vornehmen lassen würde. www.dkms.de

(wow)
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