Hückeswagen Turnfest-Eiche des ATV hat Symbolkraft

Hückeswagen · Die große Eiche neben der ATV-Turnhalle hat "Geburtstag": Die Turner erhielten sie 1987 als Schössling beim Turnfest in Berlin. Gernot Göhlich erinnert sich an die nun 30-jährige Geschichte des Baums, der 1991 eingepflanzt wurde.

Im Wald ist ein Baum meistens nur einer unter vielen. Nicht so die allein stehende Eiche auf der Wiese neben der Turnhalle des ATV auf dem Fürstenberg. Sie wird in diesem Jahr 30 Jahre alt und hat eine stattliche Größe von mehr als zehn Metern erreicht.

ATV-Mitglied Gernot Göhlich pflanzte den jungen Baum im März 1991 in einer Feierstunde ein. "Das war eine kleine Zusammenkunft von 15 Leuten", erinnert sich der ehemalige Oberturnwart. Gewidmet wurde der Baum dem wenige Wochen zuvor verstorbenen Helmut Bergfeld, der viele Jahre als zweiter Vorsitzender, Jugend- und Wanderwart des Vereins engagiert war. Daher trägt der Baum den Namen Helmut-Bergfeld-Eiche. "Beim Pflanzen war die Eiche etwa eineinhalb Meter groß", erinnert sich Göhlich.

Zirka sieben Jahre früher begann die Geschichte des Baums als Keimling, bevor sie den Mitgliedern des ATV 1987 auf dem Turnfest in Berlin übergeben wurde. Mit 26 Turnern hatte sich der ATV damals per Zug auf den Weg nach Berlin - einige als Zuschauer, andere, wie Gernot Göhlich, als Teilnehmer. "Ich habe am Wahl-Vierkampf teilgenommen mit Kugelstoßen, Schleuderball, Schwimmen und Tauchen", erinnert sich der heute 77-Jährige. Zum Abschluss des Fests erhielt jeder teilnehmende Verein einen etwa dreijährigen Eichenschössling.

Die Aktion stand unter dem Motto "Unser Wald darf nicht sterben". Das nahm sich der älteste Hückeswagener Turnverein zu Herzen: Dreieinhalb Jahre lang pflegte ATV-Mitglied Lothar Unger den jungen Baum auf seinem Balkon. Mit Erfolg, wie man an dem gesunden Wachstum heute sehen kann.

Froh sind Göhlich und seine Sportkameraden, dass der Baum am Rand der Wiese eingepflanzt wurde. "Es gab auch den Vorschlag, ihn mitten auf die Wiese zu setzen", berichtet der 77-Jährige. Dann wäre die Eiche jedoch spätestens beim Anbau der kleinen Gymnastikhalle, die 2004 eingeweiht wurde, der Säge zum Opfer gefallen. So jedoch erinnert er die Mitglieder immer wieder an die Zeiten der geselligen und gut besuchten Turnfeste.

"Es war immer ein friedliches Fest. Randalierer gab es keine", blickt Göhlich zurück. Seit der letzten Teilnahme des ATV an einer solchen Veranstaltung im Jahr 1998 in München erhält der Vorstand keine Anfragen mehr von Mitgliedern diesbezüglich. "Die klassischen Turner gibt es auch nicht mehr", macht Vorsitzende Patricia Jantke deutlich. Aus der großen Turner-Gemeinschaft des ATV entwickelten sich Gruppen und Abteilungen sowie ein breit gefächertes Sportangebot.

Langjährige Vereinsmitglieder, wie Jürgen Dickentmann, Lore von Polheim oder Inge Hieker, denken auch heute noch gerne an diese sportlichen und geselligen Ausflüge zurück. Zum "runden Geburtstag" der Eiche kamen sie am Freitagmorgen noch einmal im Jugendraum zusammen, um die Erinnerungen aufleben zu lassen. "Die Eiche steht für Stabilität. Ein schönes Symbol für einen traditionellen Turnverein", findet die Vorsitzende.

(heka)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort