Kamp-Lintfort Auf einen Kaffee in den Cari-Treff

Kamp-Lintfort · Rund 500 Menschen besuchen pro Woche den beliebten Treffpunkt in Kamp-Lintfort. Er bietet in seinem Café und Second-Hand-Laden nicht nur gut erhaltene, preiswerte Kleidung und Kaffee an, sondern ist auch Ort der Begegnung.

Der "Cari-Treff" am Kamp-Lintforter Rathausplatz - seit sechs Jahren besuchen jede Woche rund 500 Menschen die vom Caritasverband Moers-Xanten und der Kamp-Lintforter Pfarrgemeinde St. Josef gemeinsam betriebene Mischung aus Café, Second-Hand-Laden und Beratungsstelle. Manche suchen einfach nur hin und wieder ein preiswertes Kleidungsschnäppchen oder lassen dort ihren allwöchentlichen Marktbesuch bei einer Tasse Kaffee ausklingen. Andere kommen, weil sie dort Menschen treffen, mit denen sie reden können, oder um in einer vermeintlich ausweglosen Lebenssituation Rat und Hilfe zu finden. Nicht alle sind Christen, aber das müssen sie auch nicht sein. Caritas und Kirche, das ist soziales Engagement und Gemeinsamkeit im Glauben.

Für den ehemaligen Kamp-Lintforter Pastoralreferenten Hans-Peter Niedzwiedz war das stets eine Einheit, auch wenn sie in der Praxis nicht immer ganz deutlich in Erscheinung tritt. "Wo Caritas draufsteht, muss auch Kirche drin sein", fand er und träumte von einer Einrichtung, die den Gläubigen seiner Heimatstadt diese Einheit im ganz normalen Alltagsleben vor Augen führen sollte.

Seine Idee war es, möglichst mitten im Zentrum eine Begegnungsstätte nicht nur für Christen, sondern für alle Kamp-Lintforter zu schaffen. Einen Ort, an dem man seelische wie praktische Hilfe finden, oder ganz einfach nur miteinander ins Gespräch kommen konnte, ohne sich dabei zugleich öffentlich dem Makel der Bedürftigkeit auszusetzen. Die theoretischen Ziele waren klar, wie aber könnte so ein Ort praktisch aussehen? Vorbilder dafür gab es bisher kaum welche, und auch keine Gelder.

Erst kurz zuvor hatten sich die bisher sechs katholischen Pfarrgemeinden Kamp-Lintforts aus Kostengründen zu einer einzigen, der heutigen St.-Josef-Gemeinde zusammen getan und dabei einige Gebäude aufgegeben. Darunter auch die St. Marien Kirche mit ihrer dort bis dahin im Keller befindlichen Kleiderkammer. Die brachte Hans-Peter Niedzwiedz auf die Idee: Ein Second-Hand-Laden mit Café. Das könnte klappen. "Ja, könnte es", fand auch Henric Peeters vom Caritasverband Moers-Xanten und sagte seine Hilfe zu. Und es klappte tatsächlich.

Inzwischen ist der Kamp-Lintforter "Cari-Treff" am Rathausplatz für viele Menschen zu einer unverzichtbaren Einrichtung geworden. "Meine Frau und ich kommen mindestens zweimal die Woche hierher, schauen uns das Kleiderangebot an, trinken Kaffee und unterhalten uns mit den Leuten. Uns gefällt die warmherzige Atmosphäre hier", erzählt Dieter Schübel, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass er und seine Frau mit ihrer unvoreingenommen Einstellung einen nicht unwichtigen Teil dazu beitragen.

Den weitaus größten Beitrag leisten jedoch die rund 20 ehrenamtlichen Helfer, die von Dienstag bis Freitag im Kamp-Lintforter "Cari-Treff" den Kaffee ausschenken, die Kleiderspenden entgegennehmen, sortieren, auszeichnen und auf die Verkaufsständer verteilen. Sie sind das eigentliche Herzstück des Kamp-Lintforter "Cari-Treffs" und das nicht nur zur Weihnachtszeit.

Der Kamp-Lintforter "Cari-Treff" am Rathausplatz bietet in seinem gut 250 Quadratmeter großen Café und Second-Hand-Laden nicht nur gut erhaltene, preiswerte Kleidung und schmackhaften Kaffee an, sondern ist außerdem auch ein beliebter Treffpunkt für kontaktfreudige Menschen unterschiedlicher Kulturen.

Die Öffnungszeiten des "Cari-Treffs" sind dienstags von 8 bis 12 Uhr, sowie am Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 10 bis 12 Uhr.

(lang)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort