Kamp-Lintfort Bauvorhaben im neuen Zechenpark

Kamp-Lintfort · Die Entwicklung auf dem ehemaligen Areal des Bergwerks, die Kostensteigerung für den Umbau des Rathausquartiers und zwei mögliche neue Auskiesungsflächen im RVR-Regionalplan beschäftigten den Stadtentwicklungsausschuss.

 So sieht es aktuell auf dem Zechenareal aus Richtung des Schirrhofs aus. Hier sollen unter anderem das Erlebnispädagogische Zentrum Niederrhein und weiter hinten das Green FabLab der Hochschule entstehen. Außerdem wird aktuell ein Wettbewerb für eine städtebauliche Rahmenplanung für den RAG-Teil vorbereitet.

So sieht es aktuell auf dem Zechenareal aus Richtung des Schirrhofs aus. Hier sollen unter anderem das Erlebnispädagogische Zentrum Niederrhein und weiter hinten das Green FabLab der Hochschule entstehen. Außerdem wird aktuell ein Wettbewerb für eine städtebauliche Rahmenplanung für den RAG-Teil vorbereitet.

Foto: creich

Zwei Bauvorhaben im künftigen Zechenpark Friedrich Heinrich nehmen langsam Gestalt an: Das Architektenbüro "Modularbeat" in Münster soll die Gebäudeplanungen für das Erlebnispädagogische Zentrum Niederrhein und das Green FabLab der Hochschule Rhein-Waal auf dem Areal entlang der Friedrich-Heinrich-Allee weiter vorantreiben. Beide Einrichtungen besitzen aus Sicht der Laga-GmbH das Potenzial zum Besuchermagneten. Außerdem bieten sie der Stadt Kamp-Lintfort im Reigen der Landesgartenschauen ein Alleinstellungsmerkmal. Im Januar hat der Aufsichtsrat die Geschäftsführung ermächtigt, mit Stephanie Winkendick als designierter Betreiberin eine vertragliche Regelung für die Landesgartenschau und eine Dauernutzung zu schließen. Das Zentrum soll eine Kombination aus Tierpark, Therapie sowie außerschulischem Lernort bieten (RP berichtete). Die Geschäftsführung wird mit der Hochschule Rhein-Waal eine Vereinbarung schließen. Die inhaltliche Ausrichtung des Green FabLabs wird aktuell durch die Hochschule ausgearbeitet.

Johannes Tuschen, Fraktionschef der Grünen, kritisierte in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses, dass bei der Planung der beiden Gebäude der ökologische Aspekt fehle - beispielsweise begrünte Dachterrassen. Wie aus der Ausschussvorlage hervorgeht, sind auch erste Tourismusfördermittel für die Landesgartenschau bewilligt worden. Das Gesamtprojektvolumen beläuft sich auf 2,2 Millionen Euro und sieht Maßnahmen wie den Neubau einer öffentlichen Toilette auf Kamp, einer barrierefreien Verbindung der dortigen Gärten sowie eines Wasserspielplatzes auf dem Quartierplatz im Zechenpark vor. Auf den Weg bringen will die Stadt auch ein Wettbewerbsverfahren für die Entwicklung des westlichen Bereichs des Areals. Dieser befindet sich im Eigentum der RAG MI, die dort Wohnbauflächen entwickeln und vermarkten möchte. Im Wettbewerb soll ein Rahmenplan erarbeitet werden, der später als Grundlage für die Aufstellung von Bebauungsplänen dienen kann. Es ist geplant, einen nicht-offenen Wettbewerb mit zwölf Teilnehmern auszuloben. Vier Büros sind bereits benannt worden. Nach einem Kolloquium im Juni und einer Jury-Tagung im September soll die Rahmenplanung im Herbst vorliegen.

Die Kosten für die Entwicklung des Rathausquartiers fallen um 640.000 Euro höher aus als bisher geplant. Das haben konkrete Preisabfragen ergeben. Die Umbaukosten belaufen sich jetzt auf 4,2 Millionen Euro. Wie die Verwaltung im Stadtentwicklungsausschuss mitteilte, ist die Kostensteigerung vor allem in einem erhöhten Sanierungsaufwand des Untergrundes begründet. Untersuchungen hätten in mehreren Bereichen verfestigte Schlacken ermittelt, die einen Bodenaustausch erforderlich machen. Darüber hinaus seien an weiteren Stellen Aschen und Auffüllböden gefunden worden, die aufwendig entsorgt werden müssen. Zur Finanzierung der Mehrkosten sollen andere Maßnahmen im Haushalt gestrichen oder verschoben werden. Die Verwaltung schlägt beispielsweise vor, den Umbau Friedrichstraße erst in Angriff zu nehmen, wenn auch der Bahnhofsplatz realisiert wird. Die Neuaufstellung des Regionalplans durch den RVR hat für Unmut im Kamp-Lintforter Rathaus gesorgt. Zwei neue Auskiesungsflächen auf Kamp-Lintforter Terrain sind in die Arbeitskarte eingezeichnet worden. "Das muss ein Ende haben", betonte Bürgermeister Christoph Landscheidt. "Wir wollen keine Auskiesung mehr."

(RP)
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