Burger, Empanadas, Katchapuni Kulinarischer Genuss auf dem Campus

Kamp-Lintfort · Ob frittierte Schokolade, orientalische Maultaschen oder Craft Beer - beim Streetfoodfestival an der Hochschule Rhein-Waal war für jeden etwas dabei. Der Veranstalter empfiehlt: Portionen teilen, damit alles ausprobiert werden kann.

 Gefrorener Joghurt mit Blaubeeren, Gummibärchen, Smarties oder Fruchtsoße kommt vor allem bei Kindern gut an. Auf dem Streetfoodfestival am Wochenende gab es neben dieser süßen Sünde auch frittierte Schokolade und Marshmallows am Stiel.

Gefrorener Joghurt mit Blaubeeren, Gummibärchen, Smarties oder Fruchtsoße kommt vor allem bei Kindern gut an. Auf dem Streetfoodfestival am Wochenende gab es neben dieser süßen Sünde auch frittierte Schokolade und Marshmallows am Stiel.

Foto: Klaus Dieker

Petra Berns kann es nicht abwarten: Noch bevor sie am Stehtisch vor dem BBQ-Stand angekommen ist, an dem ihr Ehemann Frank und Sohn Jen warten, probiert sie die ersten Bissen des orientalischen Maultaschengerichts. Die gefüllten Nudeln sind mit zwei Soßen vermischt: Blassgelb und dampfend lugen sie aus dem weißen Knoblauch-Joghurt-Dip und einer knallroten Tomatensoßenschicht hervor.

Weil ihr Mann die Schärfe liebt, hat Berns die Hälfte zusätzlich würzen lassen. "Wow", sagt sie, stellt den Plastikteller ab und kaut mit geschlossenen Augen. "Das musst du probieren, Frank."

Familie Berns ist an diesem warmen Samstagnachmittag sportlich unterwegs: Sie ist ohne Mittagsessen aus Rheurdt aufgebrochen und probiert nun gemeinsam alles, was ansprechend wirkt - ob es BBQ-Burger sind, argentinische Empanadas oder ein israelisches Gericht namens Katchapuni aus einer Pita, frittiertem Blumenkohl, Kichererbsen und einem Avocado-Dip.

Von dem ist Petra Berns allerdings enttäuscht: "Es war nicht besonders geschmacksintensiv. Lecker schon, aber nichts Besonderes - schade." Sie zuckt mit den Schultern und schiebt den Maultaschenteller hinüber zu Frank. "Das hier ist anders: Ich beiße auf den weichen Nudelteig, schmecke die Gewürzpaste im Inneren, dann die milde Knoblauchsoße und schließlich die Tomatensoße, die alles abrundet. Jede Sekunde ist da ein anderer Genuss, das ist toll", schwärmt sie.

Währenddessen sitzen sich Melina Koch (26) und Raphael Schmidt (29) aus Alpen auf einer breiten Steinmauer im Schneidersitz gegenüber und nicken zur Musik mit, die aus den großen Boxen zwischen den Ständen schallt. Es ist ein Mix aus Funk, Hip Hop und Elektro - Gute-Laune-Musik, passend zur Sonne, die das bunte Treiben auf dem Campus in ein warmes Licht taucht. Melina beißt herzhaft in ihr BBQ-Pulled-Beef-Sandwich.

"Das haben wir zu Hause schon selbst gemacht, jetzt wollte ich mal eine andere Version versuchen", erklärt sie. Raphael nickt: "Gleich müssen wir unbedingt noch die frittierte Schokolade ausprobieren", sagt er. Das junge Paar ist positiv überrascht vom Campusgelände, auf dem das Streetfoodfestival an diesem Wochenende zum ersten Mal stattfindet.

"Es ist sauber hier, es gibt genügend Mülleimer und Sitzgelegenheiten. Die Preise sind auch okay, da haben wir auf anderen Festivals mehr bezahlt", erzählt Melina.

Da ist Frank Schneiders anderer Meinung: "Klar, hier wird Aufwändiges zubereitet und das hat seinen Preis, doch ein Craft Beer könnte man auch für drei statt fünf Euro anbieten", findet er. Dass er das Bier zuvor in kleinen Plastikgläsern probieren durfte, merkt Schneiders aber positiv an, genauso wie das freundliche Auftreten der Ständebetreiber. "Das Campusgelände ist auch super. Kamp-Lintfort hat sich wirklich gemacht", sagt Schneiders und schaut sich um. "Solche Veranstaltungen beleben die Stadt natürlich zusätzlich."

Und dafür ist Projektleiter Deniz Puthaneli (30) verantwortlich. Der Kölner ist vor knapp zwei Jahren in das Projekt "Streetfoodfestival" eingestiegen. "Jedes Wochenende sind wir woanders", erklärt er. "Wir achten auf Qualität und Produktvielfalt, die Preise und Portionsgrößen geben wir nicht vor. Aber da es schon Anmerkungen gab, dass die Portionen zu reichhaltig seien, möchte ich allen einen Tipp mit auf den Weg geben: Kommt immer in Gruppen und teilt euch das Essen. So schafft ihr es, alles in Maßen zu probieren. Die Portionen kleiner zu machen, lohnt sich aufgrund der hohen Produktionskosten nicht."

(jma)
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