Kamp-Lintfort Ruhe und Entspannung bei "Kunst und Genuss"

Kamp-Lintfort · In Kamp-Lintfort Kunstinteressierte und Feinschmecker auf ihre Kosten. Die Meile hat sich einen guten Ruf aufgebaut, wie sich bei dritten Ausgabe am Samstag zeigte.

 Schüler der Europaschule verteilen selbst gemachte Häppchen, hier am Stand der Kunstschule von Michaela Fahrenholt.

Schüler der Europaschule verteilen selbst gemachte Häppchen, hier am Stand der Kunstschule von Michaela Fahrenholt.

Foto: KLaus Dieker

Als Angelika Sturmeit und Andreas Wiesner 2015 die Idee hatten, als Gruppe innerhalb der Werbegemeinschaft eine Meile zu organisieren, die nicht die Massen ansprechen sollte, sondern Kunstinteressierte und Feinschmecker, wussten sie nicht, ob diese in der einstigen Bergbaustadt auf positive Resonanz stoßen würde. Doch schon die erste Meile "Kunst und Genuss" kam bei den Besuchern an, Dabei ist es geblieben.

Bei der dritten Ausgabe am Samstag lachten die Sonne und die Herzen der Künstler. "Ich komme gerne nach Kamp-Lintfort", erzählte Regina Oldenburg. "Die Besucher sind freundlich und kunstinteressiert." Die Mönchengladbacherin, die Acrylbilder im Pop-Art-Stil malt, hatte vor zwei Jahren zufällig von der Meile "Kunst und Genuss" erfahren und sich sofort beworben. Am Samstag hatte sie nahe der Friedrichstraße ihren Pavillon aufgebaut. Sie brachte ihre Freundin und Künstlerin Petra Nolting mit, die ihre unterschiedlichen Werke präsentierte, manchmal fotorealistisch, manchmal abstrakt reduziert im Stile eines Scherenschnittes. "Man kommt schnell mit den Besuchern ins Gespräch", meinte sie. "Das ist nicht überall so."

Das liegt wohl an der Atmosphäre der Meile. "Hier liegt Ruhe und Entspannung in der Luft, kein Rummel", beschrieb Angelika Sturmeit die Stimmung. "Die Besucher lieben das." Unter den Besuchern waren sogar einige im Grundschulalter. Sie konnten bei "Kunst und Genuss" wieder einmal selbst zu Künstlern werden. Diesmal trugen sie auf quadratischen Leinwänden, die etwas kleiner als Kacheln waren, mit Pinseln Farbe auf. "Sie haben viel Fantasie", freute sich die Mitorganisatorin. Auch am Stand der Malschule Kamp-Lintfort konnten Kinder künstlerisch aktiv werden.

An einigen der 31 Stände waren die Künstler außerdem selbst aktiv. Zum Beispiel zeigte Silvan Olzug "Encaustic". Er malte mit Wachs, das er mit einer winzigen Elektroplatte an einem Stab erwärmte. "Die Leute sind sehr interessiert", bestätigte der Künstler, der beruflich Wohnbaugebiete plant. Andere Künstler und Kunsthandwerker zeigten die Ergebnisse ihrer Arbeiten, zum Beispiel die Mitglieder der Neukirchen-Vluyner Dorfmasche. Sie zeigten zum Beispiel Gießkannen, auf die sie das gestrickte Symbol der Landesgartenschau 2020 geklebt hatten. "Wir haben uns dafür extra eine Genehmigung eingeholt", berichtete Sprecherin Martha Schlothmann.

An mehreren Stellen bereiteten Köche Spezialitäten zu. So grillten am Stand des spanischen Kulturvereins Niederrhein Rafael Rodriguez und Katharina Hedding Chorizos, Paprikawürstchen, und "Pinchos de pello", marinierte Hähnchenspieße. "Das Kommen lohnt sich", berichteten sie als Vorsitzende und als Pressesprecherin dieses Vereins. "Wir sind sehr zufrieden."

Sie wollen im nächsten Jahr wiederkommen, wie fast alle Künstler und Kulinariker. "Mittlerweile sprechen uns Künstler an, ob sie dabei sein können", berichtete Andreas Wiesner. "Im nächsten Jahr will zum Beispiel Haus Achterath aus Rayen das erste Mal mitmachen. Mehr als 31 oder 32 Stände sollen es aber nicht werden, damit sich die Atmosphäre nicht verändert."

(got)
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