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Kamp-Lintfort So finden Lintforter einen Karl-Flügel-Platz

Kamp-Lintfort · Der Vorschlag der SPD-Fraktion, den Rathausplatz in Karl-Flügel-Platz umzubenennen, stößt in einer RP-Umfrage auf positive Resonanz in der Kamp-Lintforter Bürgerschaft. Die Fraktionen im Stadtrat zeigen sich zurückhaltend.

 Der Rathausvorplatz wird in den kommenden Jahren neu gestaltet. Die Bunten Riesen werden abgerissen. Die SPD möchte den neuen Platz gerne Karl-Flügel-Platz nennen.

Der Rathausvorplatz wird in den kommenden Jahren neu gestaltet. Die Bunten Riesen werden abgerissen. Die SPD möchte den neuen Platz gerne Karl-Flügel-Platz nennen.

Foto: RP-Archivfoto

"Ich kann mir gut vorstellen, dem Platz den Namen von Karl Flügel zu geben", sagt Birgit Kames, die Vorsitzende des Vereins Niederrhein in Kamp-Lintfort ist, und erklärt: "Karl Flügel war ein Bürgermeister zum Anfassen. Er war sehr nah bei den Menschen." Auch Bettina Strobel sieht die von der SPD vorgeschlagene Umbenennung positiv. "Karl Flügel ist eine verdiente Persönlichkeit", sagt die Sprecherin der Kamp-Lintforter Werbegemeinschaft. Die SPD-Fraktion wird in der heutigen Sitzung des Stadtrates den Antrag stellen, den Platz vorm Rathaus in Karl-Flügel-Platz umzubenennen (RP berichtete). "Karl Flügel war eine öffentliche Person im besten Sinne des Wortes. Nahezu jeder in Kamp-Lintfort kannte ihn persönlich, viele auch über die Stadtgrenzen hinaus, weil er über Jahrzehnte hinweg wie kein anderer das Leben in unserer Stadt und deren Entwicklung geprägt hat", heißt es in der Begründung der SPD. Der Grafschafter fragte Kamp-Lintforter, was sie von dem Vorschlag halten.

"Es spricht nichts dagegen, den Platz nach ihm zu benennen. Das könnte im Zuge der Erneuerung passieren", sagt Bettina Strobel. Mit Erneuerung meint sie den Abriss der Bunten Riesen, der Anfang 2017 beginnen soll. Der Plan ist, das Rathausquartier komplett umzugestalten - unter anderem mit einer niedrigeren Neubebauung. Damit würde sich der Platz vor dem Rathaus verkleinern und mehr Grün erhalten. Bettina Strobel kann sich außerdem gut vorstellen, den Straßen im Neubaugebiet, das auf den ehemaligen Fußballplätzen an Berta- und Konradstraße entsteht, die Namen bekannter Kamp-Lintforter Persönlichkeiten zu geben. "Eine Umbenennung bestehender Straßen und Plätze ist immer schwierig", sagt sie. "Am besten wäre es, wenn die Personen den Kamp-Lintfortern noch im Gedächtnis sind."

Da es viele Persönlichkeiten gebe, die mit Kamp-Lintfort in Verbindung stünden, möchte Manfred Stratenhoff hingegen nichts überstürzen. "Im Vorstand der Fördergemeinschaft werden wir darüber sprechen", sagt der Vorsitzende der Fördergemeinschaft für Bergmannstradition linker Niederrhein. "Eine Meinung haben wir uns noch nicht gebildet", erklärte er auf Nachfrage unserer Zeitung. Die CDU-Fraktion hatte einen ähnlich gelagerten Antrag bereits vor drei Jahren im Stadtrat gestellt. Damals ging es um die Benennung der Straßennamen im neuen Stadtquartier Volkspark.

Vorsitzender Simon Lisken kann sich zwar gut vorstellen, heute dem Antrag der SPD zuzustimmen. "Es gibt aber noch andere verdiente Kamp-Lintforter Persönlichkeiten, nach denen man einen Weg, eine Straße oder einen Platz benennen könnte", schränkt er ein. Lisken denkt zum Beispiel an Gerd Ripkens. Er war seit 1949 Mitglied der CDU und unter anderem von 1985 bis 1988 Mitglied des Landtags. Die Grünen beschäftigten sich erst gestern Abend in ihrer Fraktionssitzung mit dem SPD-Antrag. "Deshalb möchte ich der Meinung meiner Fraktion nicht vorgreifen", erklärte Fraktionssprecher Johannes Tuschen auf Anfrage.

Die Freien Wähler haben auch noch nicht über den Antrag gesprochen. "Ich kann aber schon eine Tendenz abgeben", sagte Thomas Reif. "Ich finde es schwierig, bei der Namensgebung auf Politiker zurückzugreifen. In Kamp-Lintfort leben junge Menschen, die Karl Flügel gar nicht mehr kennen." Thomas Reif wäre deshalb eine neutrale Benennung des Platzes lieber: "Am Rathaus zum Beispiel."

(RP)
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