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Kamp-Lintfort Stadt kämpft weiter für den Bahnanschluss

Kamp-Lintfort · Die Reaktivierung der Zechenbahn für den Nahverkehr ist das größte Infrastrukturprojekte in Kamp-Lintfort. Der Landtagsabgeordnete René Schneider besichtigte gestern zu Fuß die geplante Strecke.

 SPD-Landtagsabgeordneter René Schneider (2.v.l.) besichtigte auf seiner Sommertour die Schienenstrecke der alten Zechenbahn.

SPD-Landtagsabgeordneter René Schneider (2.v.l.) besichtigte auf seiner Sommertour die Schienenstrecke der alten Zechenbahn.

Foto: Klaus Dieker

Es hat schon was von Wildwest: Drei Kilometer Gleisstrecke liegen vor dem SPD-Landtagsabgeordneten René Schneider, als er sich mit seinen Begleitern in Höhe des Terhardtshofs zu Fuß auf den Weg macht. Sein Ziel existiert bislang nur auf Plänen und in Machbarkeitsstudien: ein Bahnhof für Kamp-Lintfort an der Friedrichstraße. Nicht erst sei der Schließung des Bergwerks West setzt sich die Stadt bei Bund und Land dafür ein, endlich auch an den öffentlichen Schienenverkehr angebunden zu werden. Der Anschluss wäre mit der Reaktivierung der Zechengleise bereits vorhanden. Die errechneten Fahrgastzahlen geben der Stadtverwaltung recht: Rund 3000 Pendler, so die Verkehrsplaner, wären täglich auf der Strecke zwischen Moers und Kamp-Lintfort unterwegs, wenn die alte Zechenbahn für den Personennahverkehr in Betrieb ginge.

Es ist ein steiniger Weg für alle, die sich diesem Vorhaben verschrieben haben - im wahrsten Sinne auch für die Gruppe, die René Schneider eingeladen hatte, ihn auf seiner Sommertour zu begleiten: Zwischen den Gleisen liegen Stolpersteine, die Natur hat sich die inzwischen stillgelegte Strecke zwischen Terhardtshof und dem Gelände des Bergwerks West zurückerobert. Überall sprießt das Grün, verhaken sich Dornen in der Kleidung der Gruppe, die auf den Gleisen unterwegs ist. "Hinter der Biegung drüben, wäre die Haltestelle Kattenstraße", sagt Bürgermeister Christoph Landscheidt und holt die Pläne hervor. Gleich in der Nähe könnte ein neuer Park-&-Ride-Parkplatz entstehen.

Nachfrage gäbe es, findet der Bürgermeister: "Gewerbepark Dieprahm und KRZN sind nicht weit entfernt." Bald ist das Zechengelände erreicht. Hinter einem Tor, das nie öffentlich zugänglich war, tut sich eine ganz neue Perspektive auf das Bergwerk West auf. "Hier würde eine neue Trasse entstehen, und zwar würden die Gleise in östlicher Richtung angelegt", erklärt der Bürgermeister. Die Zugtrasse solle das neu zu überplanende Areal nicht teilen. Pläne gibt es auch für die Endstation, den schon seit langem geplanten Bahnhof an der Friedrichstraße: ein überdachter Haltepunkt mit einer Einfahrt für ankommende Busse und einem großzügigen Platz mit Kiosk oder Gaststätte.

Ob diese Pläne realisiert werden, liegt allerdings nicht in Händen der Kamp-Lintforter Stadtverwaltung. "Wir haben aber in den vergangenen Jahren versucht, alle Voraussetzungen zu schaffen - von der ersten Planung bis zur Machbarkeitsstudie", sagt Christoph Landscheidt. Vor zwei Jahren fasste der Rat den Beschluss, jährlich 200 000 Euro aus dem Haushalt zur Realisierung des zurzeit größten Infrastrukturprojektes in der Region zurückzulegen.

Genehmigungsbehörden sind jedoch Bund und Land. Es sei für die Kamp-Lintforter Pläne jetzt entscheidend, wie groß das Budget ist, das in den Schienenverkehr in NRW fließen wird. "Und die Frage ist, wie die Gelder verteilt werden", betont SPD-Landtagsabgeordneter René Schneider. "Im Herbst starten die Verhandlungen." Auch den VRR gilt es noch für das Kamp-Lintforter Vorhaben zu überzeugen. Uneinigkeit bestehe zwischen Stadt und VRR noch über die Höhe des Betriebskostenzuschusses.

(RP)
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