Stadt Kempen Gelungene Schulaufführung der beliebten Märchenoper

Stadt Kempen · Schulorchester, Chorklasse und Theater-AG des Thomaeums mit "Hänsel und Gretel" auf der Bühne.

 Schüler des Thomaeums präsentierten Humperdincks Märchenoper "Hänsel und Gretel" in der vollbesetzten Aula.

Schüler des Thomaeums präsentierten Humperdincks Märchenoper "Hänsel und Gretel" in der vollbesetzten Aula.

Foto: NORBERT PRÜMEN

Am Freitagabend kamen alle musischen Bereiche des Thomaeums so richtig zur Geltung. Schulorchester, Chorklasse und einige Darsteller der Theater-AG hatten eine verkürzte Version der Märchenoper "Hänsel und Gretel" von Engelbert Humperdinck einstudiert - wobei die Oper in ihrer Kurzform nichts von ihrem Zauber verloren hatte. Sophia Wildner hatte ihr vielköpfiges Orchester sehr gut im Griff. Schon bei der Ouvertüre war man mitten im Operngeschehen. Die Melodien sind doch vielfach bekannt und waren für manchen der Besucher wohl auch eine Kindheitserinnerung. Die 1893 uraufgeführte Oper ist ja ein beliebtes Angebot von Theatern gerade in der Vorweihnachtszeit.

Damit die Szenen einen Zusammenhalt hatten, nahm David Nethen für seine Darsteller einen geschickten Kunstgriff. Simon Kleeberg als Sprecher las aus einem großen Buch Teile des Märchentextes. Dabei trug er eine Schlafmütze und war in eine Bettdecke gehüllt. Wunderbar, wie er dabei je nach Passage den Tonfall seiner Stimme ändern konnte. Der Hauptteil des Spiels wurde von Hänsel (Oliver Driesch) und Gretel (Marie Angona) bestritten. Vor allem Angona begeisterte hier nicht zum ersten Mal mit ihrer zauberhaften Singstimme. In weiteren Rollen trat der Vater auf, gespielt von Lauritz Nowotny, und beim Abendsegen tauchte auch das Sandmännchen auf (Ella Thomas). Allen auf der Bühne machte das Märchen offensichtlich Spaß. Ob es um das Tanzlied "Brüderchen, komm tanz mit mir" oder auch den "Abendsegen" ging, die Spieler waren selbst in einem Alter, wo Märchen vielleicht als uncool empfunden werden, mitten drin im Geschehen. Und am Schluss, als die böse Hexe verbrannt ist, reihte sich die gesamte Chorklasse mit dem "Gesang der befreiten Kinder" ins Geschehen ein.

Den Musiklehrern Wildner und Nethen ist eine packende und in Gänze mitreißende Inszenierung gelungen. Sie vereinigte alles, was man sich für eine schöne Aufführung wünscht. Hervorragende Musik, sehr gute Darsteller und zum Schluss der große Chorauftritt - es stimmte einfach alles. Passend dazu nicht zu vergessen ist die einfache Bühnengestaltung von Jürgen Hemkemeyer. Die Aufführung wandert nun noch durch drei Grundschulen in Kempen und wird da wahrscheinlich ein ähnlich begeistertes Publikum wie am Freitagabend im Thomaeum finden.

(sr)
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