Stadt Kempen Helfende Hände für kranke Pilger

Stadt Kempen · Der Kempener Walter Simon begleitet im Herbst wieder eine Pilgerreise des Malteser-Lourdes-Krankendienstes in der Diözese Essen in die Pyrenäen. Interessierte - gehandicapt oder gesund - können sich bei ihm melden.

 Max Freiherr Spiess von Büllesheim koordiniert die Ehrenamtlichen bei ihrem Einsatz bei der Krankenwallfahrt der Malteser in Lourdes.

Max Freiherr Spiess von Büllesheim koordiniert die Ehrenamtlichen bei ihrem Einsatz bei der Krankenwallfahrt der Malteser in Lourdes.

Foto: Walter Simon

Seit 1987 begleitet und organisiert der Kempener Walter Simon Pilgerfahrten ins französische Lourdes. Die Anregung kam damals vom Professor Wolfgang Wildmeister vom Kempener Hospital zum Heiligen Geist. Mit dem Krankendienst der Malteser in der Diözese Essen war schnell ein guter Partner gefunden. Jetzt werden die Fahrten auch von einem darauf spezialisierten Reiseveranstalter, dem Pilgerbüro Pfalz-Lourdes aus Limburgerhof professionell begleitet.

Vom 4. bis 10. September findet die nächste Wallfahrt nach Lourdes statt. Eingeladen sind sowohl Kranke oder Behinderte, aber ebenso gesunde Pilger teilzunehmen. Gerade das gemeinsame Erleben des Wallfahrtsorts mit seiner ganz besonderen Atmosphäre macht den Wert der Reise aus, so der 72-Jährige aus ganz persönlicher Erfahrung. In einem Buch hat er viele Erinnerungen seiner Reisen in Fotos und Texten zusammen getragen.

In Lourdes soll der 14-jährigen Bernadette Soubirous im Februar 1858 eine "Weiße Dame" erschienen sein. Dies sei die Gottesmutter Maria gewesen sein, die dann wenig später in der Grotte, wo sie Bernadette erschien, eine Quelle hat fließen lassen. Ob man nun an die Wirkung des "heiligen Wassers" glaubt oder nicht, für Simon ist vielmehr die Gemeinsamkeit des Glaubenserlebnisses wichtig. Auch wenn jemanden das umfangreiche Programm der Pilgerfahrt zu viel ist, hat er Verständnis dafür, wenn man verschiedene Veranstaltungen nicht mitmacht. Das ist wiederum auch eine eigene Erfahrung. Zwischendurch braucht jeder Zeit und Ruhe, um das Erlebte, die Emotionen, die sich auftun zu verarbeiten.

 Der Kempener Walter Simon (rechts) begleitet die Kranken wieder nach Lourdes. Hier bespricht er sich mit Max Freiherr Spiess von Büllesheim.

Der Kempener Walter Simon (rechts) begleitet die Kranken wieder nach Lourdes. Hier bespricht er sich mit Max Freiherr Spiess von Büllesheim.

Foto: Laaser

Genauso wie Simon viel Verständnis dafür hat, wenn sowohl die behinderten als auch die gesunden Mitfahrer einfach einmal für einen Mittag oder Abend die schöne Stadt wie Touristen erkunden wollen. Auf der anderen Seite kommen stets viele gesunde Mitreisende in das Hospital und bieten sich an, Behinderten und Kranken beim Besuch der Programmpunkte zu helfen. Jeder tut das, was er kann und auch in dem Umfang, den er leisten kann. Da ist sich Simon aus seiner jahrelangen Erfahrung sicher. Und er weiß sogar um einige Freundschaften, die so entstanden sind. Es habe sich im Laufe der Jahre einiges geändert bei den Fahrten, sagt er. Früher mussten die Begleiter noch sehr konservativ gekleidet sein. Als Simon anfing, war er der Einzige ohne Adelstitel bei den Organisatoren. Das hat sich inzwischen nicht mehr so. Auch wenn mit Max Freiherr Spieß von Büllesheim in der Nachfolge seines Vaters Adolf als Hauptveranstalter ein Adelspross ist. Aber die Mischung sowohl unter den Pilgern als auch den mitreisenden Betreuern ist inzwischen altersgemischt, so Simon.

(sr)
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