Gemeinde Grefrath Lachen mit der Venusmuschel

Gemeinde Grefrath · Lachen ist gesund und man kann es sogar regelrecht zur Entspannung anwenden. Lachyoga heißt das Zauberwort. Gesundheitspraktikerin Gabriele Dietrich weiß wie es geht und bietet Lachyoga-Kurse an.

 Gabriele Dietrich bietet Kurse in Lachyoga an.

Gabriele Dietrich bietet Kurse in Lachyoga an.

Foto: Kaiser

Wenn Gabriele Dietrich sagt, dass man den Stress einfach weglachen kann, dann gibt das immer erstaunte und ungläubige Blicke ihrer Gesprächspartner. Aber wer es zusammen mit ihr ausprobiert, merkt schnell, es funktioniert. Man stellt sich locker hin, breitet einfach die Arme aus, nimmt den Stress zwischen die Handflächen und komprimiert ihn in drei Schüben, um ihn danach über die Schulter wegzuwerfen. Das Ganze wird dabei von einem kräftigen "Hahaha" begleitet. "Diesem, von mir in der Gruppe angeleitetem Lachen, folgt automatisch weiteres Lachen. Man wird lauter und wenn gelacht wird. dann wird nicht gedacht. Lachen und Denken schließen sich aus. Sie sind nicht miteinander vereinbar", berichtet Gabriele Dietrich.

Lachen hat aber noch mehr positive Effekte. Beim Lachen werden unter anderem Endorphine, also Glückhormone ausgeschüttet. Lachen regt die Darmtätigkeit an und beim Lachen wird mehr Sauerstoff eingeatmet. Lachen sei gesund und die Stressprophylaxe schlechthin, bemerkt die Gesundheitspraktikerin, die derzeit in der Ausbildung zur Entspannungspädagogin steckt.

Und genau in dieser Ausbildung ist sie auf das Lachyoga gestoßen. Wobei es mit dem eigentlichen Yoga, bei dem der Ausübende verschiedene Positionen einnimmt, nichts zu tun hat. Vielmehr ist es so, dass Lachyoga sich an die Atemtechniken des Yogas anlehnt und daher das Wörtchen Yoga im Begriff steckt. Entwickelt wurde es dabei 1995 vom Arzt und Yogalehrer Dr. Madan Katharia. In 70 Ländern der Erde praktizieren Menschen mittlerweile Lachyoga.

Es handelt sich um eine Methode, bei der der Trainierende über eine Kombination von Klatsch-, Dehn- und Atemübungen, verbunden mit pantomimischen Übungen, bewusst an das Lachen herangeführt wird. "Durch die Gruppe setzt eine Eigendynamik ein, so dass sich das angeleitete Lachen verselbstständigt. Wobei beim angeleiteten Lachen genau die gleiche Hormongeschichte ins Rollen gebracht wird wie bei einem spontanen natürlichen Lachen. Der Körper unterscheidet hier nicht", erklärt Gabriele Dietrich.

Sie zeigt mittlerweile die nächste Übung. Es handelt sich diesmal um das Venusmuschellachen. Die Gesundheitspraktikerin verschränkt die Arme waagerecht vor dem Körper. Dann gehen die Arme in Höhe des Kopfes, wo Gabriele Dietrich die geschlossene Haltung öffnet und ihr Gegenüber herzlich anlacht. Die Übung setzt sich dabei von Kursteilnehmer zu Kursteilnehmer fort. Man wandert umher, öffnet die Venusmuschel und lacht.

Wobei Gabriele Dietrich das Wort "Kursus" in Zusammenhang mit dem angebotenen Lachyoga vermeidet. "Das Wort Kursus erweckt den Eindruck, dass sich Übungen aufeinander aufbauen. Das ist beim Lachyoga nicht der Fall. Vielmehr ist es hier so, dass jeder jederzeit einsteigen kann oder auch mal nicht kommt, wenn es nicht passt. Ich beschreibe es immer so, dass wir uns einfach zum Lachyoga treffen", fasst Gabriele Dietrich ihr Angebot zusammen. Daher gibt es auch keine Kursgebühr, sondern jeder bezahlt ein Lachentgelt von zehn Euro für eine Stunde. Es gibt wohl auch eine Fünfer- oder Zehner-Karte.

Das Angebot eignet sich für jede Altersstufe und erfordert keinerlei Vorkenntnisse. "Es ist einfach nur die Neugierde auf eine neue Erfahrung und die Bereitschaft, dieser Neugier zu folgen", sagt Gabriele Dietrich mit einem Lächeln. Eine kurze Anmeldung ist dabei allerdings erforderlich, denn 15 Teilnehmer sind das Maximum pro Lachyoga-Abend. Kinder lachen übrigens rund 400 Mal am Tag, während es Erwachsene es gerade einmal auf zehn Mal bringen. Drei Minuten Lachen ist laut Untersuchungen so anstrengend wie zehn Minuten Rudern. Eine Erfahrung, die die Gesundheitspraktikerin bestätigen kann. Man komme ins Schwitzen und solle daher immer etwas zu trinken mitbringen, empfiehlt Gabriele Dietrich.

(tref)
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