Kempen Rätsel um Mord-Villa bald gelöst?

Kempen · Mit Minikameras will die Polizei jetzt in der Villa Horten nach der Leiche von Dagmar Knops suchen. Bürger in Kempen sprechen schon seit Jahren darüber, dass im Keller des Hauses das Mordopfer versteckt sein soll.

Dagmar Knops seit 20 Jahren vermisst
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Dagmar Knops seit 20 Jahren vermisst

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Seit 17 Jahren lebt und praktiziert Anwalt Rolf Strohmeier über einer Leiche. Ermittler der Polizei sind überzeugt davon, dass in dem Keller der prachtvollen Horten-Villa die sterblichen Überreste der Studentin Dagmar Knops liegen. Die 22-Jährige verließ am 28. März 1988 die Kneipe "Lichtblick" in der Kempener Altstadt, um nach Hause in ihr nur wenige hundert Meter entferntes Elternhaus in der Siegfriedstraße zu gehen. Seitdem wurde sie nicht mehr gesehen. "Dass eine Leiche im Keller liegen könnte, ist natürlich kein schönes Gefühl", sagt Strohmeier. Aber von Berufs wegen sei er mit solchen Fällen befasst und habe daher eine gewisse Distanz. "Hauptsache, der Fall wird jetzt schnell geklärt. Die Leute im Ort hingegen reagieren viel emotionaler. Für die ist es, als sei Dagmar Knops gestern verschwunden."

Seit Monaten graben und bohren von der Polizei beauftragte Spezialisten nun schon im Keller der Jugendstilvilla, die 1870 von Henriette Horten gegenüber der Kempener Burg erbaut worden ist. Damals wurde eine später zugeschüttete Zisterne im Keller errichtet. Darin, so der Verdacht der Polizei, könnte die Leiche von Dagmar Knops liegen. Zum Zeitpunkt des Verschwindens der Studentin wurde die Villa gerade renoviert. "Wir haben nebenan ein Zehn-Familien-Haus gebaut", erinnert sich Bauunternehmer Hans Heckmann (80). "An der Villa haben wir immer nur dann gearbeitet, wenn gerade Zeit war." Das Haus sei damals für Unbefugte nicht zugänglich gewesen. Heckmann kann sich auch nicht vorstellen, dass jemand die Leiche dort hingeschafft und selbst einbetoniert hätte: "Das wäre verdammt viel Arbeit gewesen."

(RP)
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