Stadt Kempen Realschule: 5000 Euro für Action Medeor

Stadt Kempen · Eine Menge an Runden haben die Schüler der Erich Kästner Realschule bei ihrem Sponsorenlauf im Frühsommer zurückgelegt. Gestern wurde der Erlös an das Vorster Medikamentenhilfswerk übergeben.

 Neben den Schülervertretern waren bei der Spendenübergabe dabei (v.l.): für die Schule Heike Janßen und Siggi Strohe, Schulpflegschaftsvorsitzender Frank Güldenbog und für Medeor Karl Mardus und Marion Welp.

Neben den Schülervertretern waren bei der Spendenübergabe dabei (v.l.): für die Schule Heike Janßen und Siggi Strohe, Schulpflegschaftsvorsitzender Frank Güldenbog und für Medeor Karl Mardus und Marion Welp.

Foto: wolfgang kaiser

Wenn ein Schule sich nach einer bekannten Persönlichkeit benennt, sollte sie sich diese tunlichst auch zum Vorbild nehmen. Erich Kästner hat einst gesagt: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es." Das haben die Schüler Kempener Realschule gemacht und beim Sponsorenlauf so richtig die Beine in die Hand genommen. "Für sich selber und das Projekt und gegen das Portemonnaie der Eltern und Großeltern", sagt Schulleiterin Siggi Strohe gestern bei der Übergabe eines Schecks über 5000 Euro an das Vorster Medikamentenhilfswerk Action Medeor.

Die Organisation des Sponsorenlaufs lag einmal mehr in der Händen von Sportlehrerin Heike Janßen. Rund 900 Schüler der Klassen 5 bis 10 waren am Start. Beim diesjährigen Lauf werden es weniger sein, weil die Realschule ausläuft und es keine fünften Klassen mehr gibt. Für jede 500-Meter-Runde waren seitens der Sponsoren 20 bis 30 Cent fällig. Man hat die Summe von einem Euro oder noch mehr reduziert, weil in den vergangenen Jahren viele Schüler dermaßen motiviert waren, dass manche Sponsoren bei der erlaufenen Summe blass wurden. "Wir haben es ihnen dann freigestellt, ob sie Summe wirklich zahlen wollen", sagt Schulleiterin Strohe.

Marion Welp von Action Medeor bedankt sich bei den Schüler, die stellvertretend für die ganze Schule den Scheck übergaben und hat ein dickes Lob für die Kempener Realschule parat: Sie habe immer wieder den Kontakt zu Medeor gesucht. Karl Mardus, ehrenamtlicher Mitarbeiter von Medeor, sieht das nicht anders. "Bei der ungeheuren Not in der Welt ist schön, dass es junge Menschen gibt, die nicht die Augen zumachen." Auch Siggi Strohe ist höchst erfreut über das soziale Engagement der Mädchen und Jungen: "Es ist schön, dass die Schulgemeinschaft einen Beitrag zur Bekämpfung der Ebola-Seuche leisten kann."

Marion Welp wirft einen Blick zurück auf die Anfänge der Action Medeor vor über 50 Jahren. Dr. Ludwig Boekels habe seinerzeit die Idee gehabt, diejenigen Länder der Erde mit Tabletten zu versorgen, die sich keine leisten können. Heutzutage habe das einen Umfang angenommen, den der Gründervater sich niemals hätte träumen lassen. Aktuell geht es vor allem um das Thema Ebola. Hier zeigten die Realschüler, dass sie durchaus darüber informiert sind. Was zum Beispiel Roman aus der Klasse 10 b an Fakten über die Seuche weiß, ist durchaus beeindruckend für die beiden Besucher aus Vorst. Gerade hat Medeor im Seuchengebiet mit externer Hilfe eine Isolierstation mit 44 Betten errichtet. Das Hilfswerk versorgt Bewohner betroffener Gebiete mit Schutzanzügen und Antibiotika. Medikamente, die gegen Ebola wirken, gibt es leider nicht. Wichtig sei auch Aufklärung, weil die Kranken oft stigmatisiert werden.

(RP)
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