Stadtporträt Grefrath: Das Inzell vom Niederrhein

Grefrath · Inzell kennen viele, Grefrath deutlich weniger. Dabei ist Grefrath doch auch Inzell, jedenfalls das vom Niederrhein. Wenn auch das hiesige Eissportzentrum nicht mit den Erfolgen des bayerischen Originals mithalten kann, so hat aber auch die 15 000 Einwohner starke Gemeinde mit Christian Breuer einen mehrfachen Olympiateilnehmer im Eisschnelllauf vorzuweisen. Überhaupt der Sport: Mit dem haben‘s die Grefrather. Mit Stolz tragen sie ihr Banner als Sport- und Freizeitgemeinde und können die mit Zahlen eindrucksvoll unterfüttern: 30 Prozent der Einwohner sind Mitglied in einem der 25 Sportvereine.

 Blick auf der Bergerplatz.

Blick auf der Bergerplatz.

Foto: Gemeinde Grefrath

Wer den Weg ins Eissportzentrum findet, muss sich nicht zwangsweise aufs glatte Parkett begeben. Bisweilen nämlich weicht das Eis einer Bühne, auf der beispielsweise Udo Jürgens regelmäßig seines Fans zum Schmachten bringt. Die alljährlich auf dem Programm stehende Eisrevue "Holiday on Ice" hat längst ein begeistertes Stammpublikum. Mit einem besorgten Auge schielen die Verantwortlichen jedoch ins benachbarte Krefeld, wo sich der brandneue KönigPalast als starke Konkurrenz zu etablieren trachtet.

Ja, und dann wäre doch noch Mülhausen, mit knapp 1300 Einwohner der kleinste Ortsteil. Eigentlich nicht weiter bemerkenswert wären da nicht die beiden Klöster und mit der Liebfrauenschule das größte Gymnasium im Kreis Viersen.

Nur über eins redet man in der Gemeinde Grefrath gar nicht gern. Über Geld. Man hat nämlich keines. Eine spektakuläre Firmepleite vor zwölf Jahren war der Beginn einer traurigen wirtschaftlichen Entwicklung, deren letzter Tiefpunkt der Konkurs des traditionsreichen Textilunternehmens Girmes im Jahr 2003 war.

(Gert Udtke)
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