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Stadt Kempen Unfallschwerpunkte sind entschärft

Stadt Kempen · Auch in Kempen und Grefrath hat es in diesem Jahr schon häufig gekracht. Laut Polizei ist es bis Ende Juni zu insgesamt 774 erfassten Verkehrsunfällen gekommen. Noch bestehende Gefahrenstellen sollen bald sicherer werden.

Stadt Kempen: Unfallschwerpunkte sind entschärft
Foto: Kaiser, Wolfgang

Oft sind es Bagatellunfälle, aber nicht immer. Unfälle der vier Kategorien, also mit Getöteten, Leicht- und Schwerverletzten oder mit hohen Sachschäden werden bei der Direktion "Verkehr" der Kreispolizeibehörde in Viersen erfasst. Sind es in einem Jahr mindestens drei solcher Unfälle, die dann auch noch die gleiche Ursache haben müssen, wie zum Beispiel Unfälle beim Ein-/Abbiegen, beim Kreuzen oder bei erheblicher Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit, sprechen die Experten von einer Unfallhäufungsstelle. Darüber sprach die RP jetzt mit Polizeihauptkommissar Achim Braun (52), von der Kreispolizeibehörde, Führungsstelle Direktion "Verkehr".

Stadt Kempen: Unfallschwerpunkte sind entschärft
Foto: Kaiser, Wolfgang

Beim Gespräch in seinem Büro schlägt Achim Braun eine Handvoll Ordner auf. Darin sind die Unfallschwerpunkte des vergangenen Jahres und die Nachbetrachtungen länger zurückliegender Unfälle erfasst und dokumentiert. Einmal im Jahr, meistens im März, tagt die Unfallkommission. Dann sitzen unter anderem Vertreter von Polizei, Bezirksregierung, Kommunen, Kreisverwaltung oder der verschiedenen Straßenbaulastträger an einem Tisch und beraten bei den festgestellten Unfallhäufungsstellen über die weitere Vorgehensweise.

In Kempen hatte es im vergangenen Jahr nur einen Unfallschwerpunkt gegeben. Und zwar an einem einseitig geführten aber in beide Richtungen verlaufenden Radweg auf der St. Huberter Straße, im Kreuzungsbereich Arnoldstraße. Dort war es zu drei Unfällen in den eingangs erwähnten vier Kategorien mit zwei leicht und einem schwer verletzten Radfahrer gekommen. Diese Unfälle hatten die gleiche Ursache: Autofahrer auf der Arnoldstraße überfuhren den Radweg, stoppten erst danach vor dem Abbiegen auf die St. Huberter Straße, zu spät. Die Kommission entschied im März, ein Stoppschild mit einer Haltelinie vor den Radweg zu setzen. "Das haben wir auch schon getan", sagt Ulrich Eckerleben vom Ordnungsamt der Stadt Kempen. Außerdem habe ein Eigentümer dort seine gepflanzten Koniferen entfernt, um eine bessere Sicht zu ermöglichen.

Einen ähnlichen Kreuzungsbereich mit einem allerdings etwas von der Hauptstraße zurückgesetzten Radweg gibt es in Grefrath an der Kreuzung Schanzenstraße/Stadionstraße. Auch dieser Bereich wurde 2013 nach insgesamt sechs Verkehrsunfällen zu einer so genannten Unfallhäufungsstelle erklärt. Hier sollten die bereits bestehenden Stoppzeichen und Haltelinien erst einmal erneuert werden. Ob dies ausreicht, bleibt allerdings abzuwarten.

Große Probleme bereitet sowohl in Kempen als auch in Grefrath an einigen Stellen das Linksabbiegen an Umgehungsstraßen, vor allem auf einigen Bundes- und Landstraßen. So hatte es im vergangenen Jahr in Grefrath an Bundesstraße 509/Kreisstraße 12/Einfahrt Flugplatz Niershorst gleich sieben Mal gekracht. Die Unfallkommission kam kürzlich zu dem Ergebnis, dort erst einmal eine Verkehrszählung vorzunehmen. Und danach eventuell eine dann für die Linksabbieger getrennte Ampelschaltung zu installieren. Dazu Experte Achim Braun von der Kreispolizei: "Das ist eine komplexe Angelegenheit, denn durch die dann neue Ampelschaltung muss der Verkehr auch auf den Nachbarstraßen flüssig laufen, darf es zu keinen Staus kommen." Die Polizeistreifen seien, so Braun, angewiesen worden, in der Übergangszeit dort häufiger präsent zu sein, um dadurch für eine vorsichtigere Fahrweise der Autofahrer zu sorgen.

In Grefrath brauchen kein Unfallschwerpunkt früherer Jahre nachbetrachtet zu werden. In Kempen ist das allerdings anders. Auch an den Kreuzungen B 509/L 361/Vorster Straße war es bereits seit 2007 regelmäßig zu Abbiegeunfällen gekommen, außerdem an B 509/K 23. Auch hier wünschte die Unfallkommission getrennte Ampel-Signalisierungen. Diese sollen jetzt von den jeweiligen Straßenbaulastträgern realisiert werden.

(wsc)
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