Stadt Kempen Züchter präsentieren ihre besten Pferde
Stadt Kempen · Etwa 100 Stuten und Ponys waren gestern Nachmittag bei der Kreispferdeschau auf dem Mengelshof in Kempen-Unterweiden zu sehen. Die besten Tiere in den verschiedenen Kategorien wurden ausgezeichnet.
Die Modells sind einige hundert Kilogramm schwer, von erhabener Statur und von ihren Pflegern bestens gestylt und gebürstet. Das Geläuf ist rund und weich. Auf diesem besonderen Laufsteg präsentieren sich etwa hundert Fohlen und Stuten. Zum 15. Mal treffen sich die Vierbeiner zur Kreispferdeschau auf dem von Johannes Höfkes geführten Mengelshof in Kempen-Unterweiden. Mit gehobenem Kopf, neuer Decke sowie mit frischen Kräutermüslis geht die dreijährige "Lady Sunshine" des Dülkeners Bernd Houben aus dem Parcours. Sie ist im Feld der dressurbetonten Reitpferde zur Siegerstute geworden.
"Ich bin früher schon als Kind mit Pferden aufgestanden und mit ihnen ins Bett gegangen", sagt der 84-jährige Johannes Houben, der sich über den Zuchterfolg seines Sohnes freut. Der Senior berichtet weiter, dass vor wenigen Wochen "Lady Sunshine" zum Preis von rund tausend Euro künstlich besamt worden sei. Ihr Fohlen könnte also bei der nächsten Pferdeschau auftreten. Es präsentierten sich nämlich auch Tiere , die in diesem Jahr geboren worden waren.
Der Erfolg von "Lady Sunshine" ist allerdings denkbar knapp: Mit nur einem Punkt weniger wird die dunkelbraune "Sunday Morning" des Nettetaler Züchters Hans-Josef Weyers bewertet. "Beide Pferde sind jedenfalls bei der Eliteschau am 8. August im Pferdezentrum Schloss Wickrath dabei", sagt Martin Spoo. Er ist Geschäftsführer des Vereins "Rheinisches Pferdestammbuch", der gemeinsam mit dem Kreispferdezuchtverein Viersen-Krefeld die Schau ausrichtet. Spoo bildet gemeinsam mit Susanne Schmitt-Rimkus, Herbert Werth und Heinz-Bernd Schumacher bei den Warmblütern das Richtergremium, das besonders auf den Typ, das Gebäude, den Schwung, korrekten Gang und den Gesamteindruck achtet. Die Juroren sind streng. "Etwas knapp im Rahmen" oder "Etwas zu wüst, es fehlt etwas die Geschmeidigkeit" sind einige ihrer kritischen Kommentare. Maximal kann in fünf Klassen jeweils die Traumnote 10 vergeben werden. Die Erstplatzierte kommt auf 38, "Sunday Morning" auf 37 Punkte.
"Bei mindestens 30 Punkte wird man ins so genannte Hauptstutbuch, dem Elitebuch, eingetragen, als Indiz für eine besonders erfolgreiche Züchtung", sagte der Vorsitzende des Kreispferdezuchtvereins, Karl-Heinz Fruhen (62) aus Vorst. Allerdings gibt es auch noch andere Zuchtbücher. Fruhen selbst war über 40 Jahre Pferdezüchter, sein Sohn Stefan (33) führt mittlerweile den Reitstall und hat sich auf den Springsport spezialisiert. "Vielleicht züchte ich noch mal, wenn ich eine besonders gute Stute entdecke", sagte Fruhen und sieht sich besonders aufmerksam einige der drei- bis vierjährigen Stuten an. Neben den Kaltblütern gehen unter anderem Haflinger, Warmblüter, Reitponys und später auch Dartmoor-Fohlen an den Start. Aus Oedt ist wieder mit einigen seiner Shetland-Ponys der 68-jährige Heinrich Hünnekes dabei. "Das wäre genau das Richtige für mich", sagt Mia (7) und streichelt ein kleines Shetland-Pony. Auch die vielen Fohlen werden bewertet, insgesamt waren es 75 in über zehn Klassen. Für die Besten gab es dann ebenfalls Urkunden, Ehrenpreise und entsprechende Einträge in die Papiere. Ein guter Gastgeber war Johannes Höfkes. "Hier finden wir jedes Jahr optimale Bedingungen vor", lobte Tierzuchtberater Theo Lenzen
