Kevelaer Erste Hostien werden gebacken

Kevelaer · Die Hostienbäckerei St. Johannes in Kevelaer hat ihre Produktion aufgenommen. Mit der Eröffnung für den Publikumsverkehr möchte Inhaber Thomas Held noch warten. Gruppenführungen sind aber schon möglich.

Gebacken und gestanzt werden sie bereits, die Hostien aus Kevelaer. An der Neustraße, im Kern des Wallfahrtsortes, haben Thomas Held und seine zwei Mitarbeiter Mitte Oktober mit der Produktion begonnen. Doch noch hat der Unternehmer seine Hostienbäckerei St. Johannes nicht offiziell eröffnet.

Café soll fertig werden

"Das habe ich für Anfang kommenden Jahres vor", sagt er. Ein konkretes Datum nennt er nicht. Ursprünglich war der August als Eröffnungsmonat genannt worden. Das war zu optimistisch geschätzt. Held möchte sich nicht mehr festnageln lassen. "Erst soll das Café für Besucher bereit sein." Wenn es so weit ist, möchte er zu einem Tag der offenen Tür einladen.

Tabu ist ein Blick in die Bäckerei aber nicht. Neugierige können sie schon jetzt besichtigen. Schließlich wirbt Held mit dem Slogan "Gläserne Hostienbäckerei". Er veranstaltet erste Führungen durch den Betrieb. "Neulich waren rund 50 Erwachsene da, ein ganzer Bus", sagt er. Das sei doch etwas viel gewesen. Bis zu 40 Erwachsene möchte er demnächst durch die Bäckerei führen. "Bei Kindern können es natürlich mehr sein." Bei der rund einstündigen Führung erklärt der Chef mit Headset den Weg von Wasser und Weizenmehl bis zum sakralen Gebäck. Ein eigener Medienraum steht dafür bereit. "Wir werden einen neuen Film drehen", sagt Held.

Zwei Mitarbeiter beschäftigt der Unternehmer derzeit. Sollten die Geschäfte gut laufen, möchte er mehr einstellen. Hergestellt werden die Oblaten in verschiedenen Größen. Auch glutenfreie Hostien für Allergiker sind im Angebot.

Thomas Held hat 14 Jahre Erfahrung als Hostienbäcker. Begonnen hat er im Kloster Vinnenberg bei Warendorf im Münsterland. Bis der Gedanke reifte, im Wallfahrtsort Kevelaer "mehr Menschen zu erreichen", wie er vor einem Jahr erklärte. Damals wurde der Umzug der Hostienbäckerei nach Kevelaer der Öffentlichkeit mitgeteilt. Verwaltung, Wirtschaftsförderung und Kirchen waren voll des Lobes. Held hat arbeitsreiche Monate hinter sich.

Die Entscheidung für den Umzug habe er nicht bereut, sagt er. Er sei von dem Konzept "hundertprozentig überzeugt". Dass er große Herausforderungen meistert, hat der Mittvierziger in Vinnenberg bewiesen. Vor vier Jahren, als der Papst zum Weltjugendtag nach Deutschland kam, buk Held mit der Hilfe von 22 Jugendlichen eine Million Hostien für den Gottesdienst des Pontifex'. Dafür brauchte es 1100 Kilogramm Weizenmehl, 1500 Liter Wasser — und zehn Backtage.

(RP)
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