Kevelaer Lichterkette: Brand im Kinderzimmer

Kevelaer · Einen Großeinsatz der Feuerwehr gab es am späten Sonntagabend in Twisteden. Dort war ein Feuer im Kinderzimmer ausgebrochen.

 Der 15-Jährige hatte sich durch das Fenster im Obergeschoss ins Freie gerettet und saß auf der Fensterbank, als die Feuerwehr anrückte.

Der 15-Jährige hatte sich durch das Fenster im Obergeschoss ins Freie gerettet und saß auf der Fensterbank, als die Feuerwehr anrückte.

Foto: Schulmann

Wer sich gestern Morgen im Wohngebiet am Ahornweg umsah, konnte kaum glauben, welche dramatischen Szenen sich dort einen Abend zuvor abgespielt haben. Die Feuerwehr hatte zu einem Großeinsatz ausrücken müssen und hatte vor allem das Ziel, ein Übergreifen der Flammen zu verhindern. Dass das gelungen ist, ist bei Tageslicht zu sehen. Von außen ist das Haus kaum beschädigt, die Nachbargebäude sind nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Kevelaer: Lichterkette: Brand im Kinderzimmer
Foto: Schulmann

Der Brand war am Sonntagabend kurz vor 21 Uhr gemeldet worden. Erstes Ziel für die Einsatzkräfte war, die Hausbewohner in Sicherheit zu bringen. Denn während sich die Familie mit zwei Kindern (sechs und 14 Jahre) ins Freie retten konnten, gelang dem 15-jährigen Sohn die Flucht durch das völlig verrauchte Treppenhaus nicht mehr.

"Als wir eintrafen, sahen wir, dass der Junge im obersten Geschoss am Fenster saß", berichtet Feuerwehrsprecher Philipp Köhler. Der Junge saß auf der Fensterbank und fror. Die Feuerwehr fuhr die Drehleiter aus und holte den 15-Jährigen sicher auf den Boden. Er sei durchgefroren gewesen und habe unter Schock gestanden, hieß es. Er habe berichtet, dass er den Rauch bemerkt habe und sich in Sicherheit bringen wollte.

Allerdings sei das ganze Treppenhaus voller Qualm gewesen, daher war er zum Fenster geflüchtet, nach draußen geklettert und wartete dort auf dem Sims auf die Rettungskräfte. Das sei die richtige Reaktion gewesen, so der Feuerwehrsprecher. In dem Rauch hätte der Junge leicht die Orientierung verlieren oder durch den Qualm das Bewusstsein verlieren können.

Während der Junge aus dem Dachgeschoss befreit wurde, rückte die Feuerwehr im Haus zum Kinderzimmer vor, in dem das Feuer ausgebrochen war. "Unseren Leuten gelang es relativ schnell, den Brand unter Kontrolle zu bringen", sagt Köhler. Die Flammen seien glücklicherweise auf das eine Zimmer beschränkt geblieben.

Allerdings hatte sich der Rauch im Ober- und Dachgeschoss ausgebreitet. Zur Sicherheit brachten die Rettungswagen die ganze Familie ins Krankenhaus. Sie hatten nach Angaben der Polizei leichte Rauchvergiftungen erlitten.

Ursache für den Brand in dem Einfamilienhaus soll ein technischer Defekt in einer Lichterkette gewesen sein, die am Fenster des Kinderzimmers hing. Vermutlich ist die Kette durchgeschmort und die Vorhänge seien in Brand geraten. Der Hausbewohner hatte noch versucht, das Feuer selbst zu löschen, das war ihm nicht gelungen.

Den Sachschaden beziffert Polizeisprecher Michael Ermers auf rund 10.000 Euro. Das Haus sei auch größtenteils weiter bewohnbar, teilte die Polizei gestern mit.

Bei dem Brand waren der Löschzug Twisteden und der Löschzug Stadtmitte mit sechs Fahrzeugen und rund 40 Feuerwehrleuten im Einsatz.

(RP)
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