Kevelaer Lkw trägt "Kevelaer" durch Deutschland

Kevelaer · Der neue Lastzug des Kevelaerer Blumenhändlers Walter Fegers ist mit Werbung für den Wallfahrtsort beklebt. Neben dem Slogan "Unverwechselbar Kevelaer" zeigt diese stadttypische Fotos. Die Jungfernfahrt gestern ging ins Sauerland.

 Pfarrer Ulrich Terlinden segnete den Lkw in Beisein von Bürgermeister Axel Stibi ein. Seit gestern ist das Fahrzeug unterwegs - und zwar in ganz Deutschland. Damit wird es zum rollenden Botschafter für die Marienstadt.

Pfarrer Ulrich Terlinden segnete den Lkw in Beisein von Bürgermeister Axel Stibi ein. Seit gestern ist das Fahrzeug unterwegs - und zwar in ganz Deutschland. Damit wird es zum rollenden Botschafter für die Marienstadt.

Foto: Gerhard Seybert

Walter Fegers hätte seinen neuen Lkw inklusive Anhänger mit Werbung für den eigenen Blumengroßhandel bekleben können. Hat er aber nicht. Der Kevelaerer nutzt die weißen Flächen auf den Seitenwänden des Fahrzeugs zwar tatsächlich zum Anpreisen, das jedoch nicht direkt für gewerbliche Zwecke. "Unverwechselbar Kevelaer grüßt..." und "Wir für unverwechselbar Kevelaer" steht nun in großen Buchstaben auf dem 42-Tonner. Darunter kleben Fotos der Fußgängerzone, der Oldtimer-Ausstellung, dem Konzert- und Bühnenhaus, der Basilika sowie der Gnadenkapelle und weitere. Seit gestern ist der Lkw unterwegs - in ganz Deutschland.

Der Schlepperzug ist insgesamt 16,75 Meter lang, vier Meter hoch und 2,60 Meter breit. Er ist "ein typischer Blumentransporter", sagt Klaus Bückedorf, der es wissen muss. Er baute den vorgefertigten Lkw in Kevelaer zu Ende. 48 Blumenkarren passen nun hinein. Der Lkw ist isoliert und damit gut geeignet für Thermotransporte, berichtete der Fahrzeugbauer bei der offiziellen Vorstellung des neuen Werbeträgers auf dem Peter-Plümpe-Platz. Das Fahrzeug selbst erfüllt die Abgasnorm "Euro 6", die derzeit höchste Stufe der Umweltverträglichkeit. Dazu verfügt der Mercedes über Fußgängererkennung sowie Abstandsmessung. "Er ist mit das Modernste, was auf dem Markt ist", sagte Eigentümer Fegers stolz.

Als der Blumenhändler mit seiner Idee kurz vor Karneval an die Stadt herantrat, sei man sofort begeistert gewesen, berichtete Bernd Pool, Leiter des Stadtmarketings. Auch Bürgermeister Axel Stibi zeigte sich von dem schweren Gefährt angetan. "Der Lkw ist ein richtiger Eyecatcher", sagte er. Der Hingucker wurde gar von göttlicher Seite abgesegnet - durch Pfarrer Ulrich Terlinden. "Das ist wohl der größte Gegenstand, den ich je gesegnet habe", sagte er nach der Zeremonie. Lkw-Eigentümer Fegers wohnt zwar in Twisteden und hat seine Firma in Herongen, fühlt sich aber als Kevelaerer "durch und durch", sagte er. Um die Verbundenheit der Ortschaften mit der Stadt zu verdeutlichen, ließ er zusätzlich deren Wappen auf den Werkzeugkasten des neuen Lkw drucken. Für das große Logo hatte er sich gemeinsam mit der Stadt für die Kevelaerer City-Tasche als Vorlage entschieden.

Die Umsetzung übernahm Werbetechniker Gregor Douteil. Er fertigte die digitalbedruckten Folien und zog sie wie eine Tapete auf den Lkw auf. Eine Schicht Laminat darüber macht sie wind- und wetterfest. Bis zu sieben Jahre können sie halten, sagte Douteil. Fegers verwendet den Lkw nicht nur für seine eigenen Blumenlieferungen, sondern transportiert auch als Spedition Waren anderer Firmen durch das ganze Land. Knapp 100 000 Kilometer soll die Neuanschaffung jährlich hinter sich bringen.

Für die erste offizielle Fahrt setzte sich der Blumenhändler gestern Morgen selbst ans Steuer. Er brachte Frühlingsblumen nach Neuenrade im Sauerland. Die Strecke führte durchs Ruhrgebiet, über die Autobahn und ein gutes Stück über die Landstraße.

Für den Wallfahrtsort eine große Chance, meinte Fegers: "Wer es nicht kennt, kann es ja googlen." An der Finanzierung der Werbefolie wollen sich alle Unterstützer beteiligen. "Für uns war klar: Da tun wir sofort was dabei", sagte Fahrzeugbauer Bückedorf.

Trotz all der Begeisterung mochten aber weder Marketing-Leiter Pool noch Bürgermeister Stibi genaue Zahlen nennen. Über den Betrag sei man sich noch nicht einig, sagte Pool. In Zukunft könnten noch mehr Lkw mit heimischen Fotomotiven auf Deutschlands Straßen unterwegs sein.

Das Unternehmen "Welbers Naturbaustoffe" plant, seine Transporter mit Bildern der drei Standorte Kevelaer, Weeze und Geldern zu bekleben.

(RP)
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