Kevelaer Neue Jazzreihe im "Goldenen Apfel" kommt an

Kevelaer · Zur Premiere trat Daniela Rothenburg zusammen mit der Scala-Jazz-Band auf. Nächstes Konzert am 9. Februar.

Nachdem der "Jazz im Löwen" jetzt Pause macht, brauchen Fans der Musikrichtung auf Jazz nicht zu verzichten. Denn es gibt eine neue Reihe im Haus "Goldener Apfel" am Kapellenplatz 13 in Kevelaer. Sie steht unter dem Motto "Die Scala-Jazz-Band lädt ein". Und der Auftakt, bei dem auch die Dortmunder Sängerin Daniela Rothenburg zu Gast war, kam bestens an, so die Veranstalter.

Jutta Pesch (Inhaberin des Goldenen Apfels) und Wolfgang Czeranka (Pianist der Scala-Jazz-Band) waren sichtlich erleichtert, dass ihre gemeinsame Planung voll aufgegangen ist. Schon beim ersten Titel "It's you or no one" war klar: Die Band swingt und hat das Geschehen im Griff. Die Spielfreude und Klangkultur dieser Band machte allen sichtlich Spaß wie die Improvisationen über "Song for my father" von Horace Silver und Sonny Rollins "Sonny Moon for two". Es ging sofort zur Sache. Stefan Bur am Vibraphon, Aart Gisolf am Saxophon, Dietmar Fest am Schlagzeug, Hanns Hübner am Kontrabass und Pianist Wolfgang Czeranka lieferten überzeugend ab, ohne dabei aus den Augen zu verlieren, das Jazz originär eine Musik zum Tanzen war. Dann der Auftritt von Daniela Rothenburg. Sie verlieh dem Abend durch ihre warme und wandlungsfähige Stimme einen besonderen Glanz. "So wie die Band, so die Sängerin. Eine Leichtigkeit schwebte durch den Raum", wird berichtet. Ein Scat-Solo bei "All of me", ein cooles und lässiges "Corcovado" und das Publikum nahm dankbar jeden weiteren Ton entgegen. Neben unbekannten Titeln, wie "Frim Fram Sauce" und der Jazzwaltz "Bluesette" des Belgiers Toots Thielemans gab es auch Versionen von Klassikern wie "Night an Day", "Cheek to Cheek" und "Ain't she sweet" aus dem kurzerhand ein "Ain't he sweet" wurde. Auch die Freunde des Jazzrocks kamen nach der Pause mit "Cantaloupe Island" von Herbie Hancock auf ihre Kosten. Kurzerhand baute die Band einen Publikumswunsch in das Programm ein. "Take five" von Dave Brubeck. Falsch. An dieser Stelle musste der niederländische Saxophonist und Moderator Aart Gisolf das Publikum eines Besseren belehren. Dieser weltbekannte Titel wurde nicht, wie überall angenommen wird, von Dave Brubeck geschrieben, sondern von Paul Emil Breitenfeld, besser bekannt als Paul Desmond. Mit einem "Schieß mich doch zum Mond", der Roger Cicero-Version von "Fly me to the Moon" verabschiedete sich die Sängerin von der Bühne. Mit viel Humor und Entertainment ging der Abend mit einem Publikumswunsch "St. Thomas" von Sonny Rollins viel zu schnell zu Ende.

Der nächste Termin ist am Donnerstag, 9. Februar. um 20 Uhr. Weitere Termine sind am 23. März und 27. April geplant.

(RP)
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