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Bedburg-Hau-Moyland Auf dem Nordturm die Heimat zu Füßen

Bedburg-Hau-Moyland · Seit 2012 ist die Turmspitze auf dem Bergfried von Schloss Moyland für Besucher geöffnet. Erst zehn Jahre nach dem Umbau der Ruine zum Museum wurde sie wieder aufgerichtet und bietet Rundblick.

 32 Meter hoch liegt die Plattform auf dem Nordturm.

32 Meter hoch liegt die Plattform auf dem Nordturm.

Foto: Moyland

Über viele Stufen muss man geh'n, wenn man den Niederrhein zu Füßen haben möchte. Oben auf dem Nordturm von Museum Schloss Moyland weht dem Besucher ein frischer Wind um die Nase, im Rücken liegen die Schuppen des Schieferdaches, unmittelbar zu Füßen die spitzen Dächer der Schlossanlage, die Zinnen der halbrunden Ecktürme, der Burgraben, der Park mit Kräuter- und Rosengarten, die Kronen der alten Bäume, die Wiesen und Felder. In der Ferne, oft in einem leichten Dunstschleier, der mächtige Turm der Schwanenburg. Kurz: Der Moyländer Nordturm ist eine Eine Entdeckungsreise mit Weitblick.

Doch bevor der Blick sich weitet, muss der Besucher den Eingang im zweiten Stock der Schlossanlage finden. Von der schmalen Tür in der Ecke des Saals für den Förderverein führt ein schmaler Gang durch die dicken Turmmauern nach oben.

Steinstufe für Steinstufe für Steinstufe.

Wer ein wenig Erholung auf diesem steilen schmalen Gang hinauf sucht, kann in den beiden Turm-Kemanaten im dritten und vierten Stockwerk ausruhen und sich ein bisschen wie eine Prinzessin oder ein Prinz in seiner Burg fühlen: Die kreisrunden Räume haben tiefe Fensterausschnitte, in die gemauerte Sitzbänke eingelassen sind. Darauf laden Sitzkissen ein zum Blick in die Lande.

Vom letzten Stockwerk des Turmes führt eine freistehende Wendeltreppe hinauf an den Turmhelm durch eine runde Öffnung im Gewölbe. Dann geht's hinauf auf die Plattform in etwa 32 Metern Höhe. Wenn sich die Tür öffnet, steht fest: Die 116 Stufen haben sich gelohnt. Im Süden liegt der Uedemer Windpark hinter dem Katzenbuckel, im Nordwesten: Kleve mit Sender, Stiftskirche, Schwanenburg, davor die Qualburger St. Martinus-Kirche. Ist man beim Rundgang im Norden, schweift der Blick gen Emmerich mit dem Turm von St. Martinus Elten, Hochelten, man sieht die Rheinbrücke, daneben Unichema, St. Martini, Christuskirche, Rathaus, St. Adelgundis, Containerhafen. Im Osten schließlich Till-Moyland (St. Vincentus), Kalkar (St. Clemens Wissel, Wunderland) und im Südosten Kalkar (Lohmühle, Ev. Kirche, St. Nicolai, St. Pankratius Altkalkar, Von-Seydlitz-Kaserne), Radarstation, erklärt Sophia Tuchard. "Es ist eine Beschriftung an der Balustrade in Arbeit, die auf diese Landmarken hinweist", blickt die Sprecherin von Schloss Moyland nach vorne. Für den neuen Turmhelm nach Plänen des Dombaumeisters Zwirner, der im 19. Jahrhundert Moyland zu einem Tudorschloss umbaute, musste der Klever Bauunternehmer Goris einen 45 Zentimeter dicken Sockel auf den Turm gießen. Darauf folgte, ebenfalls aus Beton gegossen, das erste Geschoss des Turmhelms, der sich dann noch mal 26 Meter über den 31 Meter hohen Turm erhebt. Der Turmhelm selbst wurde vom Kevelaerer Zimmerei-Betrieb van Aken gefertigt. Er grüßt jetzt als Landmarke und ist ein Blickfang für alle, die auf der B 57 auf Moyland zufahren. Die ist nämlich schnurstraks auf den Moyländer Turm ausgerichtet.

Dombaumeister Zwirner hatte im 19. Jahrhundert beim Umbau den einst barock-geschwungenen Turmhelm durch die gotische Spitze ersetzt. Die wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Beim Umbau der Schlossruine zum Museum verzichtete man 1997 auf den Wiederaufbau des Helms. Doch erst 2012 konnte der Turm für Besucher zugelassen werden. Alle Museumsbesucher haben die Möglichkeit, auf den Turmhelm zu klettern, der Aufstieg über die 116 Stufen ist im Museumspreis inbegriffen.

(RP)
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