Kleve Bundesverdienstkreuz für Ulf Hientzsch

Kleve · Der Direktor des Amtsgerichtes Kleve a.D. erhielt den hohen Orden im Klever Haus Koekkoek für Verdienste um Kultur.

 Wolfgang Spreen (Mitte) verlieh gestern Dr. Ulf Hientzsch (rechts) das Bundesverdienstkreuz, links Rosemarie Hientzsch, ganz rechts Ulrike Sack.

Wolfgang Spreen (Mitte) verlieh gestern Dr. Ulf Hientzsch (rechts) das Bundesverdienstkreuz, links Rosemarie Hientzsch, ganz rechts Ulrike Sack.

Foto: G. Evers

Dr. Ulf Hientzsch leistete einen entscheidenden Beitrag zur Gründung des Freundeskreises der Klever Museen, er war Gründungsmitglied der B. C. Koekkoek-Stiftung, er sorgte dafür, dass Schloss Gnadenthal in der Stiftung geldrischer Schlösser gesichert ist, er engagierte sich beim Deutschen Roten Kreuz, gehörte als ehrenamtlicher Justiziar und Konventionsbeauftragter zum Vorstand des DRK-Kreisverbandes und war lange Vorsitzender der Koekkoek-Stiftung.

Das ist eine nicht vollständige Liste all der Ämter, die der ehemalige Direktor des Amtsgerichtes, Dr. Ulf Hientzsch, für "Volk und Staat" leistete, wie es in der Urkunde zur Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland heißt. Landrat Wolfgang Spreen verlieh gestern im Namen des Bundespräsidenten den Verdienstorden im Klever Haus Koekkoek an den Amtsgerichtsdirektor a.D. "Sie haben mit ihrem persönlichen Engagement im kulturellen und im sozialen Bereich nachhaltig und erfolgreich dazu beigetragen, Menschen zu unterstützen, Sie haben eine enorme Beanspruchung auf sich genommen. Das ist vorbildlich und auszeichnungswürdig", sagte Landrat Wolfgang Spreen in seiner Laudatio. Hientzsch habe die Entwicklung der Klever Museen über Jahrzehnte mitgeprägt. Der hohe Orden der Bundesrepublik sei ein sichtbares Zeichen der Anerkennung um diese Verdienste, so Spreen. Zuvor hatte Ulrike Sack als Vorsitzende des Freundeskreises die vielen Gäste im Haus Koekkoek begrüßt. Es gäbe wohl kaum einen schöneren Ort für eine solche Verleihung, sagte sie. In einem Haus, an dessen Erhalt als Museum der Ordensträger maßgeblich beteiligt war.

Ulf Hientzsch habe sich immer als Bürger der Stadt verstanden, als jemand, der auch gerne Zivilcourage zeigte, so Kleves ehemaliger Museumsdirektor Drs. Guido de Werd in seinen "Worten über Dr. Ulf Hientzsch". So, wie während des Werkstattverfahrens, als der Jurist mit einer einfachen Frage Pläne der Stadt öffentlich machte, ein großes Hotel neben Haus Koekkoek zuzulassen. "Eine Frage, die ihm nicht nur Freunde in der Verwaltung einbrachte - ganz im Gegenteil", sagte de Werd. Eine Frage aber, die einen Prozess anstieß, der jetzt in diesen Tagen hoffentlich zu einer Lösung zugunsten der historischen Häuserzeile entlang der Kavarinerstraße führe.

Hientzsch arbeite vorausblickend, stoße Dinge an, die Zeit in Anspruch nehmen. Setze sich auch für Aufgaben ein, die zunächst nicht oder nur schwer lösbar scheinen, so de Werd. Wie die Sicherung von Schloss Gnadenthal. Die Sicherung dieses Schlosses in seinen Parks und Landschaften sei das einzige, worauf er sich wirklich etwas einbilde, sagte Hientzsch später. Und er zeigte sich so, wie de Werd ihn charakterisiert hatte: Bescheiden, zurückhalten und in seinen Reden und Urteilen ebenso knapp wie präzise.

Der ehemalige Museumsdirektor hob hervor, dass Hientzsch schon als junger Jurist vorgelebt habe, wie eine Stadt lebendig bleibe: Indem sich die Bürger nicht auf die grüne Wiese zurückziehen und eine Mauer um ihr Haus schlagen, sondern in der Stadt leben und das Gesicht der Stadt mitbestimmen. "So wie Ulf Hientzsch, als er sein altes Haus renovierte. Mitten in der Stadt", sagt de Werd. Besonders sei dem Ordensträger Haus Koekkoek ans Herz gewachsen, dessen Leitung in guten Händen liege, und dessen Vorstand Einsicht, Weitsicht und die nötige Schlagkraft für die Zukunft entwickeln möge, so de Werd.

(RP)
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