Kleve Deutsch-polnische Freundschaft

Kleve · Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten zum 30-jähriges Jubiläum der polnischen Gemeinde Kleve stand ein festliches Pontifikalamt in der Klever Stifts- und Propsteikirche, an dem rund 800 Gläubige teilnahmen. Weihbischof Theising und Erzbischof Muszynski zelebrierten den Festgottesdienst.

 Beim Pontifikalamt in der Stiftskirche anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der polnischen Gemeinde in Kleve (v. l.): Diakon Michael Rübo, Hauptzelebrant Weihbischof Wilfried Theising und Erzbischof Henryk Muszynski.

Beim Pontifikalamt in der Stiftskirche anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der polnischen Gemeinde in Kleve (v. l.): Diakon Michael Rübo, Hauptzelebrant Weihbischof Wilfried Theising und Erzbischof Henryk Muszynski.

Foto: Gottfried Evers

Es war ein historischer Moment: Zum ersten Mal in der Geschichte stand ein Bischof aus Gnesen an der Stelle, wo nach der Überlieferung im Jahre 980 Kaiser Otto III. im Reichswald geboren wurde. In Polen wird der Kaiser hoch verehrt, fast wie ein Heiliger. In Gnesen befindet sich das Grab des hl. Adalbert, der ein Freund Kaiser Otto III. war. Jetzt kam auf dem Weg nach Kleve Erzbischof Henryk Muszynski, Altprimas von Polen, nach Kessel und zeigte sich von der Plakette mit den Daten des Kaisers beeindruckt. Anlass des hohen Besuches aus Polen war das Jubiläum "30 Jahre polnische katholische Gemeinde in Kleve" und "30 Jahre Bund der Polen in Deutschland "Rodlo", Ortsgruppe Kleve".

 Erzbischof Henryk Muszynski (3. v. r.) aus Gnesen vor der Tafel zum Gedenken an Kaiser Otto III. in Kessel. Dabei waren auch Pfarrer Henryk Wieczorek (2. v. r.) und Vizepräsident Wladyslaw Pisarek (r.) mit Gästen.

Erzbischof Henryk Muszynski (3. v. r.) aus Gnesen vor der Tafel zum Gedenken an Kaiser Otto III. in Kessel. Dabei waren auch Pfarrer Henryk Wieczorek (2. v. r.) und Vizepräsident Wladyslaw Pisarek (r.) mit Gästen.

Foto: privat

Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stand ein festliches Pontifikalamt in der Klever Stifts- und Propsteikirche, an dem rund 800 Gläubige teilnahmen. Propst und Kreisdechant Johannes Mecking konnte als Zelebranten den Regionalbischof für den Niederrhein, Wilfried Theising, und als Konzelebranten Erzbischof Henryk Muszynski begrüßen, der die Predigt in deutscher und polnischer Sprache hielt. Der Erzbischof ging auf die besondere Freundschaft zwischen Kleve und Gnesen ein. "Ihr Klever verbindet uns mit Kaiser Otto III., der zum Grab seines Freundes Adalbert von Gniezno kam", sagte er.

Zuvor hatte Pfarrer Henryk Wieczorek von der Polnischen Mission Niederrhein sehr bewegt und mit großer Freude die Gäste und Gläubigen, darunter Pfarrer em. Fritz Leinung, in der Stiftskirche willkommen geheißen. "Die Kirche in Kleve wird immer voller, weil es immer mehr Menschen gibt, die den Wunsch haben, an einer polnischen Messe teilzunehmen", sagte er. Seit 30 Jahren bemühe sich der Bund der Polen in Kleve, dass die polnische Sprache und Kultur weiter gegeben werde und dass sich die deutsch-polnische Zusammenarbeit und Freundschaft weiter entwickle.

Durch die zahlreiche Teilnahme der Messdiener und der musikalischen Gestaltung durch den Chor "Cantate Deo" erfuhr das Pontifikalamt eine Bereicherung. Beim anschließenden Empfang im Kolpinghaus konnte der Vorsitzende der polnischen katholischen Gemeinde in Kleve und Vizevorsitzende des Bundes der Polen, Ortsgruppe Kleve, Wladyslaw Pisarek, zahlreiche Gäste aus dem Bereich der Kirche, der Politik und des Militärs begrüßen. "Was mit den ersten kleinen Schritten der Zusammenarbeit begann, ist zu einem festen Band zwischen Menschen zweier Nationen geworden", führte er aus. "Wir gehen gemeinsame Wege auf den Spuren europäischer Geschichte."

(stw)
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