Kleve Die Totengräber des Krankenhauses

Kleve · Das eilige Nein aus Kleve? Glaubt man's noch? Im Raum steht seit gestern: Peter Enders macht das Gocher Krankenhaus dicht. Dr. Peter Enders wird vielleicht auch noch das Kevelaerer Hospital dicht machen.

Da ist der Bau in Goch vielleicht schon vom Erdboden verschwunden, buchstäblich. KKiKK. Katholische Kliniken im Kreis Kleve. Warum noch der Plural "Kliniken"? Wenn dieses offensichtlich mit dem Bistum in Münster abgekartete Spiel weiter so läuft, dann gibt es bald nur noch das Krankenhaus in Kleve (und das viel kleinere in Kalkar). Eine Katastrophe! Denn alle Patienten südlich der Grenze Goch-Weeze werden einen Teufel tun, statt wie bisher nach Goch oder Kevelaer nach Kleve zu gehen. Sie werden das Gelderner Krankenhaus konsultieren. Jenes, das KKiKK nicht unters eigene Dach holen konnte. Die Übernahme scheiterte, KKiKK scheiterte — Dr. Peter Enders scheiterte.

Wenn der Klinikenverbund und die Herren beim Bistum so machen können, wie sie nach fester Überzeugung der Gocher Stadtspitze wollen, dann ist das schlichtweg eine Katastrophe für die heimatnahe medizinische Versorgung. Wie lange dauert es, bis Gocher Notfälle (Schlaganfall, Herzinfarkt) im fernen Krankenhaus sind?

Besonders perfide: Erst nimmt man Goch die hoch gelobte, stark frequentierte Gynäkologie weg. Und führt das Haus damit in die roten Zahlen. Tut dann noch so, als ob der Umzug der Unfallchirurgie nach Goch ein Gewinn wäre. Er ist es nicht. Und dann hat man das Argument, das Wilhelm-Anton-Hospital sei ja nicht mehr tragbar, weil defizitär. Was haben wir nun gehört? Niemand habe die Absicht, Hospitäler in Kleve, Goch, Kevelaer oder Kalkar zu schließen. Und: Mit Blick auf die Mitarbeiter sagte Dr. Enders, es bestehe kein Grund zur Hysterie wegen drohenden Personalabbaus. Aha.

(RP)
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