Rp-Serie Unsere Seelsorger (24) Gerhard Hendricks Ein Könner auf der Kanzel

Kleve · Gerhard Hendricks wurde 1937 in Wesel geboren. Nachdem er zunächst in Christus-König Kleve wirkte, wechselte er 1994 nach Goch zur St.-Maria-Magdalena-Pfarre, wo gerade der Kirchturm des Gotteshauses eingestürzt war.

KLEVE/GOCH "Die Zusammenarbeit mit Pfarrer Gerhard Hendricks war par excellence", sagt Thomas Delbeck, der von 1982 bis 1994 dem Kirchenvorstand von Christus-König in Kleve angehörte. Delbeck lobte das gute Klima des Pastors im Kirchenvorstand. Auch seine Gattin Ulrike hatte durch den Pfarrgemeinderat und im Dekanatsteam der KFD immer Kontakt mit dem Seelsorger. Gerhard Hendricks wurde 1937 in Wesel geboren, 1966 zum Priester geweiht und war Kaplan in Datteln und Alpen, ferner Militärpfarrer in Borken und Budel/NL und seit 1980 zunächst Pfarrverwalter und danach Pfarrer in Christus-König in Kleve bis 1994. Zugleich war er von 1984 bis 1994 Dechant des Dekanates Kleve. Dann wurde er 1994 zum Pfarrer von St.-Maria-Magdalena in Goch ernannt.

Nach seiner Verabschiedung 2003 übernahm er bis 2006 als Emeritus seelsorgliche Aufgaben in den vier Orten der Seelsorgeeinheit Kranenburg. Pastor Hendricks starb am 12. August 2006 in Kleve. Es gab einen gemeinsamen Nachruf seiner Pfarren in Kleve und Goch: "Seine Gemeinden schätzten seinen liturgischen Dienst. Seine tiefgründige Glaubensverkündigung machte froh. Seine diakonische Fürsorge galt allen." Die Eheleute Delbeck nannten seine durchgehend guten Predigten und seine besondere Liebe zur Bibel. "Es war seine Leidenschaft, auf biblischen Spuren zu gehen, was durch Studienreisen in zahlreiche Länder zum Ausdruck kam." Ulrike Delbeck unterstrich, dass Pfarrer Hendricks durch sein Wirken sehr nachhaltig den Frauen den Rücken gestärkt habe. Und Thomas Delbeck ergänzt: "Seine Leistung hat dazu beigetragen, die Überlebensfähigkeit der Gemeinde zu erhalten."

Schon 1992 meinte der Pastor: "Jeder in der Gemeinde kann lesen und beten; jeder kann sich also engagieren. Ich sehe das als Chance für das Leben in der Gemeinde." Die Christus-König-Pfarre verdankt ihm das Pfarrheim "Ons Lind" mit dem - später gestohlenen - schönen Brunnen. Bei seiner Verabschiedung von Kleve gab er der Gemeinde drei Wünsche mit auf den Weg: Mut, Phantasie und Ausdauer. In einem Abschiedswort hieß es: "Pfarrer Hendricks hat den Geist des Konzils jung erhalten. Er hat bewiesen, dass auch die Amtskirche die Laien, Frauen oder Männer, ernstnehmen und in Verantwortung einbinden kann."

Als einen geradlinigen Pfarrer mit klaren Vorstellungen beschreibt der ehemalige Leiter der Zentralrendantur Goch, Gerd Thyssen, den Nachfolger von Pastor Ludes in St-Maria-Magdalena.

Als am 24. Mai 1993 der Kirchturm des Gotteshauses in Goch einstürzte, habe der Bischof in Pfarrer Hendricks einen tatkräftigen Mann gefunden, dessen Hauptaufgabe es war, den Wiederaufbau des zerstörten Gotteshauses in die Hand zu nehmen. Thyssen hat in einem großen Aktenordner den baulichen Fortschritt, der in allen Phasen vom Pastor begleitet wurde, festgehalten. Viele Aktionen waren erforderlich, denn die Kirchengemeinde musste einen hohen Betrag beisteuern.

Die Gocher mussten lange warten, bis es 2003 endlich soweit war. Erstmals nach zehn Jahren feierten sie mit Pastor Gerhard Hendricks einen Gottesdienst in der vollkommen wiederhergerichteten St. Maria-Magdalena-Kirche. Mit der Renovierung des Hauptschiffs und der Wiedererrichtung des Kirchturms ging Pfarrer Hendricks beruhigt in den Ruhestand.

(RP)
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