Kleve Hunderte Gläubige beim ökumenischen Tag

Kleve · Unter dem Motto "Salz der Erde" und auf einem "Markt der Möglichkeiten" mit mehr als 30 Ständen zeigte sich die breite Palette der verschiedenen christlichen Engagements in der Schwanenstadt.

 Wer Mut genug hatte, der konnte an der Stiftskirche auf Kisten gen den Himmel klettern - mit einem Kran wurden die Kletterer gesichert.

Wer Mut genug hatte, der konnte an der Stiftskirche auf Kisten gen den Himmel klettern - mit einem Kran wurden die Kletterer gesichert.

Foto: Gottfried Evers

Es ging hoch hinaus beim ersten ökumenischen Stadtkirchentag in Kleve. An einem Kran, gut gesichert, konnte man bei der Caritas und Diakonie mit viel Mut und Selbstvertrauen auf Kisten bis zum Himmel steigen.

 Diakon Andreas Strähnz spendete einen Segen.

Diakon Andreas Strähnz spendete einen Segen.

Foto: Evers

Bodenständiger ging es dafür beim Ökumenischen Gottesdienst im Schatten der Stiftskirche zu. Dort stand das Kirchentagsmotto "Salz der Erde" ganz im Mittelpunkt. Nicht nur der Schirmherr Bürgermeister Theo Brauer zeigte sich anschließend tief beeindruckt, sondern auch die fast 1000 Besucher. Dafür sorgten die mitreißenden Musiker vom Jesus-Centrum Kleve, die Spielszenen mit Kindern "Was Salz alles kann", die tiefgreifende Dialogpredigt von Pfarrerin Elisabeth Schell und Pfarrer Christoph Grosch, die tagesaktuellen Fürbitten und die Geldsammlung für Flüchtlinge in Kleve.

"Wir möchten die Vielseitigkeit zeigen, mit der sich die Kirchen in Kleve einbringen", sagte Kaplan Michael Berentzen, einer der 150 Leute, die im Einsatz waren. Kurz nach dem Gottesdienst öffnete der Himmel seine Schleusen, was aber dem fröhlichen Austausch der unterschiedlichen Kirchen und Gruppen keinen Abbruch tat.

Vor allem beim "Markt der Möglichkeiten" mit über 30 Ständen zeigte sich die breite Palette der verschiedenen Engagements. So konnte man beim Bungee-Running der Katholischen Jugendzentren, dazu gehören sechs Jugendheime in und um Kleve, seine Kräfte messen. Leider fielen die schönen Straßenzeichnungen der Evangelischen Kinderkirche in Kellen dem Regen zum Opfer. Wilma Paal am Stand der Familienbildungsstätte erzählte vom Workshop "Schnupperpilgern", einem der fast 20 weiteren Programmangebote. Dass man auch mit dem Fahrrad pilgern kann, stellte Johannes Vermaasen von der Kirchengemeinde Heilige Dreifaltigkeit mit einem brandneuen Programm vor.

In eine andere Welt führt die Russisch-Orthodoxe Kirche, die mit der "Göttlichen Liturgie" in der Kleinen Kirche an der Böllenstege zuhause ist. Priester Alexej Veselov sprach über Ikonen. Ganz toll präsentierten sich die Messdiener "Zur Heiligen Familie". Selbstbewusst schwenkten sie das Weihrauchfass durch die Budengasse, und verteilten Lose für einen Segen, den Diakon Andreas Strähnz spendete. Die Evangelische Stadtmission Kleve lud ein, das Markusevangelium abzuschreiben. Die so entstandenen Bibeltexte waren Bestandteil eines meditativen Abschlussgottesdienstes mit Gebet und Musik in der Versöhnungskirche. Willkommen waren die Besucher bei der freikirchlichen Gemeinde "Jesus Centrum Kleve", und mit kleinen Aktionen überraschte die KFD. Der Förderkreis "Oikocredit" informierte über Geldanlagen, wodurch wirtschaftlich benachteiligten Menschen in vielen Ländern mit Mikrokrediten geholfen wird. Am Afrikastand gab es mitreißende Trommelmusik und Tänze. Zahlreiche soziale Projekte, ökumenische Angebote, ernsthafte Gespräche und musikalische Beiträge standen auf dem Programm.

Beim Podiumsgespräch, moderiert von Ludger Kazmierczak, wurde aus verschiedenen Blickwinkeln das Leitwort "Salz der Erde" beleuchtet. Eines ist gewiss, es wird bei dieser Premiere eines Ökumenischen Kirchentages in Kleve sicherlich nicht bleiben.

(RP)
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