Kleve Hundertwasserhaus: Politik ist begeistert

Kleve · Die Verwaltungsspitze findet den Vorschlag, ein Hundertwasserhaus auf dem Minoritenplatz in Kleve zu bauen, toll. Die RP holte nun die Meinung der Fraktionen ein.

 So stellt sich der Klever Arzt Gert Schumacher ein Hundertwasserhaus auf dem Minoritzenplatz vor - eingerahmt von Volksbank und Rathaus.

So stellt sich der Klever Arzt Gert Schumacher ein Hundertwasserhaus auf dem Minoritzenplatz vor - eingerahmt von Volksbank und Rathaus.

Foto: Gert Schumacher

Ein Hundertwasserhaus auf dem Minoritenplatz - dieser Vorschlag des Klever Arztes Gert Schumacher sorgt für Furore. So denkt die Politik über die Idee:

 Anne Fuchs (Offene Klever)

Anne Fuchs (Offene Klever)

Foto: Evers Gottfried

Die CDU-Fraktion findet den Vorschlag gut. "Damit hätten wir ein Alleinstellungsmerkmal in Kleve. Ein solches Gebäude auf dem Minoritenplatz - das wäre sicherlich ein Highlight", sagt Fraktionschef Wolfgang Gebing. Jetzt müsse man prüfen, wie die Idee umgesetzt werden kann. "Wir müssen schauen, wie realistisch das ist. Auf jeden Fall braucht man ja einen Investor", betont Gebing. Außerdem gelte es zu klären, wo die Rechte an Hundertwasserhäusern liegen, so der Rechtsanwalt. Falls einer Umsetzung nichts im Wege stünde, hätte ein solches Haus sicherlich "touristischen Charme", findet Gebing. Darüber hinaus könne man in einem Hundertwasserhaus durchaus auch Geschäfte unterbringen, so dass sich auf dem Minoritenplatz zusätzliche Einkaufsmöglichkeiten ergeben würden, meint der Christdemokrat.

 Wolfgang Gebing (CDU) Petra Tekath (SPD) Wolfgang Gebing (CDU) Petra Tekath (SPD)

Wolfgang Gebing (CDU) Petra Tekath (SPD) Wolfgang Gebing (CDU) Petra Tekath (SPD)

Foto: MARKUS VAN OFFERN

Auch die Klever SPD-Fraktion ist begeistert von der Idee. "Das ist ein sehr interessanter Vorschlag. Wir fanden das vom ersten Moment an äußerst spannend", sagt die Fraktionsvorsitzende Petra Tekath. Das Gebäude könne sich zu einem "touristischen Highlight" entwickeln. "Wir hatten früher Stadttore in Kleve. Ein Hundertwasserhaus könnte wie ein modernes Eingangstor zur Stadt sein und viele Besucher anlocken", sagt Tekath. Sie fordert die Stadtverwaltung auf, jetzt möglichst schnell das Gespräch mit den Hundertwasser-Erben zu suchen, um die Frage zu klären, ob diese die Rechte für einen solchen Bau vergeben. "Damit dürfen wir nicht lange warten", betont Tekath. Diese Rechte müsse dann ein Investor erwerben und das Haus bauen. "Wir als Stadt können das nicht", betont die Sozialdemokratin.

Die FDP-Fraktion um den Vorsitzenden Daniel Rütter ist grundsätzlich offen für den Vorschlag. "Ich finde, das mit dem Hundertwasserhaus ist eine interessante Idee", sagt Rütter. Er persönlich finde Hundertwasserhäuser sehr schön. "Das Problem ist, dass Herr Hundertwasser tot ist. Man muss jetzt schauen, ob so etwas überhaupt in Kleve gebaut werden darf", betont der Liberale.

Anne Fuchs von der Fraktion der Offenen Klever findet die Idee mit dem Hundertwasserhaus "super". Fuchs: "Das ist mal etwas anderes als unsere übliche Bebauungs-Soße in Kleve." Sie sieht schon "Architektenklassen auf den Minoritenplatz pilgern". Die Offene Kleverin stellt aber auch klar, dass die Stadt vorgeben müsse, welche Art der Bebauung "auf dem letzten Filetstück Kleves" gewünscht ist. Erst dann könne man sich auf die Suche nach Investoren machen.

Michael Bay von den Klever Grünen hält die Idee für "nichts Besonderes". Er findet, das Hundertwasserhaus passt nicht zu den anderen in Kleve vertretenen Werken - von Beuys oder Balkenhol. "Wenn Hundertwasser, dann nur ein Original. Aber dafür wird sich kein Investor finden." Für ein Hundertwasserhaus spräche aus seiner Sicht nur ein Argument: "Das würde das hässliche schwarze Rathaus verdecken."

(RP)
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