Kleve/Bedburg-Hau/Goch Investorengruppe kauft Golfresort
Kleve/Bedburg-Hau/Goch · Gläubigerversammlung einigt sich auf ein Modell, Schlüsselübergabe ist bereits erfolgt. Stillschweigen über Kaufpreis. In einigen Wochen soll der Spielbetrieb anlaufen. Die Vereins-Auflösung ist vom Tisch.
Am Ende ging es ganz schnell: "Nach zehn Minuten war alles klar", sagt Insolvenzverwalterin Natascha Habura. Für das Schloss Moyland Golfresort hat sich nach wochenlangen Verhandlungen im Insolvenzverfahren endlich ein neuer Investor gefunden. Dabei handelt es sich um eine Investorengruppe aus Goch, die die Anlage als Golfsport Resort Moyland Verwaltungs GmbH i.G. übernimmt.
Geschäftsführer des neuen Trägers werden Ralf Billion, selbstständiger Kaufmann aus Goch, und Jan Baumann, der vor einigen Jahren bereits unter dem ehemaligen Investor Sander van Gelder als Geschäftsführer im Schloss Moyland Golfresort tätig war. Über den Kaufpreis ist Stillschweigen vereinbart worden. Auch über die Anzahl der Mitarbeiter, die in Zukunft auf dem Gelände arbeiten sollen, könne er noch keine Aussage treffen, so Ralf Billion. Die Investorengruppe übernimmt nicht nur den Golfplatz, sondern auch das Clubhaus "Alte Post", das dem Verein somit auch in Zukunft für Veranstaltungen zur Verfügung steht.
Am Ende konnte sich die Investorengruppe gegen zwei Mitbewerber durchsetzen. Der englischsprachige Interessent, der zuletzt für viel Wirbel im Insolvenzverfahren gesorgt hatte, habe "Abstand genommen", wie Insolvenzverwalterin Natascha Habura sagte. Die Schlüsselübergabe hat noch am Tag der Entscheidung stattgefunden, von allen Seiten ist die Erleichterung groß, dass der Blick jetzt nach vorne gerichtet werden kann.
"Natürlich freuen wir uns über die Entwicklung", sagt der Präsident des Vereins Schloss Moyland Golfresort, Hanns-Peter Spohn. "Wir haben als Vorstand eine Menge Zeit investiert und werden den neuen Betreiber bestmöglich unterstützen." Die Selbstauflösung des Vereins, die angekündigt worden war, als die Verhandlungen zu scheitern drohten, sei damit vom Tisch. "Die Fehler, die in der Vergangenheit gemacht worden sind, werden sich mit den ortsansässigen Investoren nicht wiederholen", zeigt sich Spohn überzeugt.
Damit spielt der Präsident vor allem auf die hohen Mitgliedsbeiträge an, die der ehemalige Investor Sander van Gelder seinerzeit einführte. "Der Mitgliedsbeitrag wird unter dem der umliegenden Clubs liegen", stellt auch Geschäftsführer Ralf Billion klar.
Während laut Hanns-Peter Spohn noch ungefähr 150 Mitglieder dem Verein die Treue halten, rechnen die neuen Investoren mit etwa 100 Golfspielern. Allen Beteiligten ist aber klar, dass der Stamm an festen Mitgliedern deutlich wachsen muss. "Die Zielsetzung muss sein, dass wir 500 bis 600 Mitglieder haben, um nicht von Gastspielern abhängig zu sein", sagt Hanns-Peter Spohn. Auf aggressive Abwerbemethoden wolle man dabei aber verzichten. "Wir legen großen Wert auf unsere Freundschaft zu den Nachbarclubs", betont der Präsident.
Die Mitglieder des Vereins wurden bereits am gestrigen Nachmittag per Newsletter über die aktuellen Fortschritte informiert. "Wir sind sehr erleichtert, dass wir nach einigen Monaten auch mal wieder einer wirklich erfreuliche Nachricht an unsere Mitglieder weitergeben können", heißt es dort vom Vorstand.
Ansonsten bittet man die Vereinsmitglieder, sich noch in Geduld zu üben: Das konkrete Konzept soll den Mitgliedern auf einer Versammlung am 23. März vorgestellt werden. Der Spielbetrieb soll in den kommenden Wochen wieder anlaufen. "Die Golfsaison beginnt grundsätzlich im April, und Ziel wird sein, bis dahin die wichtigsten Dinge erledigt zu haben", erklärt der Vereins-Vorstand.
